Benehmen

es gibt Klagen, da wundert man sich, wie betagt die schon sind.

Zum Beispiel die hier: „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie verschlingt die Speisen, legt die Beine übereinander und tyrannisiert die Eltern.“

Klingt irgendwie aktuell, finden Sie nicht auch? Ist aber – Sie ahnen es – schon ein paar tausend Jahre alt. Soll Sokrates gesagt haben. Der Philosoph hat im alten Griechenland gelebt. Kürzlich beschwerte sich wieder einer: Restaurantkritiker Wolfram Siebeck. Das Fernsehen fördere schlechte Manieren, bemängelt der Gourmet-Papst. So umfassen in den zahlreichen Prominentendinner-Sendungen die Gäste ihr Weinglas meist mit allen Patschefingerchen, statt es zierlich mit den Fingern am Stiel zu greifen.

Wenn es denn wenigstens ein Weinglas ist.

Stattdessen saufen die Leute in den anderen Boulevardsendungen immer öfter aus Sangria-Bottichen. Komplizierte Gerichte werden gar vor laufender Kamera mit der ungewaschenen Hand verzehrt, statt mit Messer, Gabel oder Hummerzange. Dies sei „unmöglich und unästhetisch, barbarisch und unzivilisiert“, klagt Siebeck.

Es ist schon verwunderlich – steht doch feines Benehmen seit Jahren hoch im Kurs. Zumindest gehen die einschlägigen Benimmratgeber und -seminare weg wie geschnitten Brot. Schon ihre Siebenjährigen lassen Eltern das anständige Parlieren und Dinieren üben. Setzte sich doch durch die Bank die Erkenntnis durch, wie wichtig Manieren beispielsweise für die berufliche Karriere sind. Eigentlich logisch, dass Manieren da längst kein Erkennungsmerkmal der gehobenen Schicht mehr sind.

Dass aber gerade Kinder aus so genanntem gutem Haus sich besonders schlecht benehmen, hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Genau das jedoch fanden Psychologen der Universität von Kalifornien in einem Experiment heraus, wie kürzlich die Apotheken-Umschau berichtete. Die Forscher ließen jeweils zwei Studenten, die sich nicht kannten, fünf Minuten lange Gespräche miteinander führen. Sie filmten die Begegnungen und prüften anschließend, wie oft die Gesprächspartner sich einander zuwandten und wie verbindlich oder unverbindlich sie sich verhielten.

Studenten aus wohlhabendem Elternhaus benahmen sich besonders schlecht.

Echte Stoffel flegelten sich da vor Kamera und Gesprächspartner. Es waren gerade Studenten aus wohlhabenden Elternhäusern, die während der Gespräche mit Gegenständen spielten, auf Papier kritzelten oder an ihrer Kleidung nestelten. Die Forscher wunderten sich über dieses ungebührliche Verhalten. Ihre Theorie: Menschen aus höheren sozialen Schichten sind unabhängiger von anderen – und das spiegele sich eben auch in der Körpersprache wider.

Klingt fast wieder schmeichelhaft, finden Sie nicht auch?

Bleibt die Frage: Was wollen die Experten uns damit sagen? Ist schlechtes Benehmen nun ein Statussymbol? Fördert es womöglich gar das berufliche Fortkommen? Oder behindert es dieses nur nicht? Das wäre doch mal interessant.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 27.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

Elementetafel

wusste ich es doch: Das konnte ja nur ein Ablenkungsmanöver sein!

Schließlich ist Bayern das wohl urwüchsigste und bodenständigste unter den Bundesländern. Und da wird dann ja wohl kaum das flüchtigste aller chemischen Elemente „Bavarium“ heißen. Ausgerechnet.

Auch wenn ich jetzt vielleicht nicht gerade die Top-Chemikerin bin…

Den Namen für das neue Element 112 durften sich Kernphysiker Sigurd Hoffmann und seine Kollegen vom GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt ausdenken. Als Belohnung dafür, dass sie es erstmals vor 13 Jahren kreiert haben. Zwar nur für ganz kurz. „Unser erstes Atom existierte nicht mal eine Millisekunde lang, bevor es wieder zerfallen war“, staunt Hofmann. Aber immerhin. Natürlich waren sie alle sehr neugierig, wie das neue Element denn nun heißen soll. „Bavarium wäre ein schöner Name“, ließ Hoffmann die Süddeutsche Zeitung wissen. Darmstadtium oder Hassium für Hessen wären zwar vielleicht sinniger, plauderte der Forscher weiter, aber die seien schon an Vorläuferelemente vergeben.

Der Mann wollte wohl vom eigentlichen Vorschlag ablenken. Und vielleicht nebenbei noch für ein bisschen robustere Stimmung im Umgang mit den bayrischen Kollegen sorgen. Jedenfalls werden sich Ihre Kinder und Kindeskinder in der Schule dereinst nun doch nicht Bavarium merken müssen, sondern: Copernicium, kurz Cp. Damit wollen Hoffmann und Kollegen den Wissenschaftler und Astronom Nikolaus Kopernikus ehren. Der fand heraus, dass sich die Erde um die Sonne dreht – und bereitete so unserem modernen Weltbild den Weg.

Ich hätte als Kind auch lieber so was gelernt, ehrlich. Abenteuer. Spannung.

Wir dagegen mussten als Schüler vergleichsweise nichtssagende Namen einpauken. Plumbum (Blei), Magnesium oder Natrium (Salz) etwa. Wenigstens machte das Periodensystem etwas her. Erinnern Sie sich noch an dieses bunt karierte Schaubild? Das immer im Chemieunterricht an der Wand hing. Da standen diese merkwürdigen Kürzel drauf: Ca wie Calcium, Ne wie Neon oder jetzt eben auch bald Cp für Copernicium. Und dazu noch ganz viele kleine Zahlen.

Auch das sieht heute irgendwie spannender aus als früher. Vorhin habe ich mal im Internet in ein solches Periodensystem reingeklickt. Da erfahren Sie auf einen Blick den Steckbrief eines jeden chemischen Elements. Empirische und errechnete Atomeigenschaften, Ionenradius, Gitterenergie oder auch Schmelzwärme und Ausdehnungskoeffizient.

Keine vergilbten Chemielandkarten mehr zwischen den Buchseiten. Super!

Andererseits – heute gibt es viel mehr chemische Elemente als früher, habe ich bei der Gelegenheit gesehen. Mindestens eine ganze Reihe, wenn nicht sogar zwei. Vielleicht bin ich dann doch ganz froh, dass ich mir die nun sparen kann…

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 25.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

Veröffentlicht unter Aha...

Glühbirnen

wenn Thomas Alva Edison das hätte erleben können…

Er wäre sicher sehr glücklich gewesen. Ja, oder hätten Sie vor ein paar Jahren – ach was: Monaten – gedacht, dass alle Welt in die Läden rennt, und die Glühbirnenregale leerkauft?

Haben Sie sich auch schon eingedeckt?

Falls Ihnen was dran liegt, dann sollten Sie in die Schuhe kommen. In wenigen Tagen gibt es nämlich die guten alten Glühbirnen nicht mehr zu kaufen. Zumindest 100-Watt-Glühbirnen werden Sie von September an suchen müssen.

Ich habe noch Zeit, ich mag lieber 40- und 60-Watt-Birnen. Die gibt es immerhin noch bis 2011 und 2012…

EU-Verbot. Für den Klimaschutz. Sie wissen schon: Wir sollen lieber Energiesparlampen kaufen.

Das habe ich auch immer schön brav gemacht. Bis auf ein paar reine Wohlfühlzonen in meiner Wohnung – Wohnzimmer, Schlafzimmer, das Licht der 0815-Birnen ist eben doch viel besser – ist hier alles Licht modernisiert.

Schön ist das nicht, finde ich. Gerade sitze ich wegen der etwas vorgerückten Stunde unter einer trist-kalten Deckenlampe in meinem Arbeitszimmer. Eigentlich könnte die sogar ganz hübsch aussehen. Wenn sie nicht dieses langweilig kalte Licht ausstrahlen würde.

Gut, ich arbeite ja auch nur.

Allerdings wohl nicht mehr lange unter einer Energiesparlampe. Habe ich doch vor kurzem einen Bericht im Fernsehen gesehen, in dem eine Lichtexpertin erklärte, dass das Licht nicht nur trist aussieht, sondern auch trist macht. Und farbenblind noch dazu! Sie können von dem ganzen breiten Spektrum an Farben, das weißes Licht ja sonst enthält – sämtliche Farben im Normalfall, der ganze Regenbogen – nur noch ganz wenige sehen. Den Rest schluckt das Licht weg. Sie nehmen die Farben also nicht mehr richtig wahr. Und das tut auf Dauer denn wohl auch nicht so gut.

Gut, es gibt wohl noch Alternativen jenseits der Halogenleuchte, auf die ich persönlich ja nicht so stehe. Darüber informiere ich mich demnächst mal. Die Sparlampen werde ich sicher bald ersetzen – ohne schlechtes Gewissen. So energiesparend wie man dachte, sollen sie längst nicht sein. Schon wegen der vielen üblen Rohstoffe darin. Lange bevor sich die Dinger ökologisch rechnen, gehen sie auch schon kaputt, fand die Zeitschrift Öko-Test heraus.

„Licht aus, Spott an“, schrieb vor ein paar Wochen der Spiegel. Das Verbot erweist sich als verkaufsfördernde Maßnahme. 20 Prozent Plus bei den Glühbirnen, zwei Prozent Minus bei den Energiesparlampen.

Ich bin jedenfalls immer heilfroh, wenn ich meine paar verbliebenen Glühbirnen abends einschalte. Ich glaube, ich weiß, was ich im Sommer 2011 und 2012 in größerem Stil einlagern werde…
aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 24.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

Gold

Herr von Goethe hat mal gesagt: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.

Und er hat sicher nicht unrecht. Spätestens seit gestern vor 161 Jahren. Da berichtete die Zeitung New York Herald von Goldfunden in Kalifornien. Und löste damit den kalifornischen Goldrausch aus. Hunderttausende Menschen strömten damals nach Kalifornien, um Erdreich zu sieben. Nur wenige fanden Goldnuggets und wurden reich. Und die paar, die Glück hatten, verzockten das Geld oft gleich wieder. Oder mussten fortan Wucherpreise zahlen.

Sie wissen ja: Die Preise richten sich nach den Einkommen. Alte Ökonomenweisheit.

Der Preis für den Wunschtraum war hoch. Flöhe, Ratten, Cholera. Und ein Krieg gegen Mexiko, das damals Teile Kaliforniens für sich beanspruchte. Mit dem Gold ließ sich damals eben gut Politik für den Krieg machen. Von 1854 übernahm die Industrie den Goldabbau. Damit war der Rausch vorbei.

Aber längst nicht die Faszination. Schon die Farbe. Und der Glanz. Dass es wertvoll ist, sieht man ihm schon an, finden Sie nicht? Wenn es in der Ökonomie ein Dogma gibt, dann das vom Gold. Es gab ja auch mal den Goldstandard – an den der Wert des Geldes gebunden war. Den Standard gibt es längst nicht mehr. Aber Gold gilt immer noch als sicher. Das können Sie heute in jeder Krise beobachten. Sofort steigt der Goldpreis. Die Leute kaufen Gold. Gilt es doch als Inflationsschutz und resistent gegen Finanz- und Wirtschaftskrisen. Selbst wenn Sie nur Goldpapiere kaufen – und nicht Barren oder Münzen – und der Emittent dann pleite geht. Denn dann haben Sie immer noch das Recht, Ihr Gold aus dem Tresor zu räumen.

Das Schöne am Gold ist ja: Es existiert wirklich.

Wussten Sie, dass alles Gold der Welt zusammengepresst einen Würfel von 20 mal 20 Metern Kantenlänge ergibt? Mehr nicht. Habe ich mal gelesen. Und was knapp ist, ist eben teuer. Mal mehr, mal weniger. Die größten Goldbschätze lagern nach den USA übrigens in Deutschland, beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und in Frankreich. 18 Prozent lagern in Zentralbanken. Aber es ist viel zu schön, um es einfach zu verstauen. Mehr als die Hälfte vom Gold wurde denn auch zu Schmuck verarbeitet, weitere 12 Prozent zu Kunstgegenständen. Vor zwei Jahren gab es mal eine Meldung, die dann allerdings keinen Goldrausch mehr auslöste.

Gibt wahrscheinlich nicht genug Biologen, genauer: Bakteriologen.

Forscher vom Cooperative Research Centre for Landscape Environments and Mineral Exploration in Australien fanden eine Bakterienart, die Goldfäden spinnt. Allerdings: Die stellt das Gold gar nicht selbst her. Sie wandelt nur die Spurenelemente aus dem Boden um.

Wäre doch sonst klasse, oder?

„Nach Golde drängt,/ Am Golde hängt/ Doch alles.“ Dem hatte Johann Wolfgang von Goethe übrigens hinzugefügt: „Ach, wir Armen!“ Das kann man auch anders sehen.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 20.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

144 Zeichen

in 140 Zeichen bekommen Sie alles Wichtige gesagt.

Dieser Satz hat 51 Zeichen. Und sagt doch eigentlich alles, oder? Ich könnte ihn twittern. Wenn ich wollte. Gut, ob der Satz stimmt, darüber lässt sich streiten. Immerhin können Sie die These wohl schon bald auf Plausibilität prüfen. Denn einige monumentale Werke werden nun getwittert.

Matt Stewart, Autor aus den USA will den ersten Roman in lauter Tweets verfassen: über die französische Revolution. Geschichte wird eben gemacht. Nun eben kurz.

Allerdings erklärte Stewart bereits, mit zehn Tweets à 140 Zeichen werde er wohl nicht hinkommen. Er geht von 3700 Tweets aus. Das wären dann insgesamt 518.000 Zeichen – schon ein recht stolzer Taschenbuchumfang. Das Manuskript hatten wohl auch schon mehrere Verlage abgelehnt. Es ist jedenfalls nicht so kurz, wie man erwarten könnte.

Aber wir wollen nicht kleinlich sein.

Twitter kann sehr nützlich sein. Demi Moore und Ashton Kutcher twittern über ihr Zuhause. US-Präsident Barack Obama twittert, der kalifornische Gouverneur twittert, und auch die Queen twittert. Wenn Sie wollen, können Sie sogar per Twitter Gebete an die Klagemauer übermitteln.

Selbst die Bibel können Sie jetzt häppchenweise im Internet lesen. Dank eines Rekordversuchs von evangelisch.de. Die schafften es tatsächlich, das monumentale Werk binnen zehn Tagen in Tweets zu fassen. „Gott erschafft Raum, Zeit, Materie, Energie – und die Bewertung: alles ist gut.“, können Sie da lesen. Oder: „Tiere und Menschen kommen zur Welt. Mann und Frau als Gottes Ebenbilder sollen den Ton angeben und kein Tier töten.“ Oder: „7 Engel mit 7 Posaunen: 4 Engel blasen hinein, jeder Ton steht für schreckliche Katastrophen. Wehe, wenn die 3 weiteren Posaunen ertönen.“ Oder: „Johannes hat dies gehört und fiel zu Füßen des Engels. Dieser sprach zu ihm: Ich bin dein Mitknecht. Bete! Die Zeit ist nahe!“

Alle Bibelstellen wurden bei dem Rekordversuch gezwitschert.

Allerdings umfasst die Twitter-Bibel unchristliche 666 Listen-Seiten. Ausgerechnet die als satanisch geltende Zahl! Als wahrer Christ sollten Sie dem schleunigst abhelfen. Zwitschern Sie doch noch ein paar biblische Tweets. Vielleicht fällt Ihnen ja noch eine knackigere Zusammenfassung für Ihre Lieblings-Bibelstelle ein. Aufgerufen sind Sie dazu nach wie vor.

Viel Spaß dabei. Auf die 667. Seite!

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 18.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

Elternratschläge

als Kind konnten Sie die Sprüche sicher schon nicht mehr hören. Zieh Deinen Schal an, sonst erkältest Du Dich, haben sicher auch Ihnen oft Ihre Eltern gesagt. Dann wissen Sie sicher auch, dass Sie keine Kaugummis verschlucken dürfen, weil die den Magen verkleben. Oder dass Sie nicht schielen dürfen – weil sonst die Augen so stehen bleiben. 100 solcher schlauen Elternsprüche hat Buchautor Ralph Caspers auf den Prüfstand gestellt.

Kommt leider nur gerade ein paar Jahrzehnte zu spät…

Aber besser spät als nie. So wissen Sie jetzt wenigstens, was Sie Ihrem Sprössling hinterherrufen können – und was dagegen völlig aus der Luft gegriffen ist.

Eines vorweg: Vieles, was Eltern uns so vorgebetet haben, stimmt doch!

Nein, Augen bleiben nicht so stehen, wenn Sie schielen. Sie können Ihren Sprössling das also ruhig machen lassen. Schauen Sie einfach weg, wenn es Sie stört. Sollte Ihnen danach doch ein leichter Silberblick auffallen – der ist Ihnen sicher nur vorher entgangen. Und Kaugummis verkleben auch nicht Ihren Magen.

Und nun die schlechten Nachrichten. Von Süßigkeiten bekommen Sie tatsächlich schlechte Zähne. Also: Danach schön brav Zähneputzen oder zuckerfreien Kaugummi essen. Nein, lieber keinen Apfel, denn die Kariesbakterien mögen Fruchtzucker genauso gern wie weißen Kristalllzucker.

Tote Tiere dürfen Sie tatsächlich nicht anfassen. Vogelgrippe, Hasenpest, Tollwut, Maul- und Klauenseuche oder Fuchsbandwurm – das wollen Sie nicht bekommen. Die Erreger sind auch nach dem Tod der Tiere lebendig. Auch Tierkot ist hochansteckend. Das bedeutet leider auch, dass Sie Ihr geliebtes Haustier nicht im Garten begraben sollten. Besser, Sie geben die sterblichen Überreste an Tierfriedhöfe, Tierkrematorien oder Tierkörperbeseitigungsanlagen. Oder Sie lassen das Tier ausstopfen.

Schlechte Nachricht, wenn Sie in Ihrer Freizeit am liebsten Turnschuhe oder Sneakers tragen: Davon bekommen Sie „Stinkefüße“. Klar: Schweißfüße hat jeder. Stimmt – aber unangenehm riechen die eben erst, wenn es feucht warm ist. Wie in Turnschuhen eben. Möglichst nur einen Tag tragen und dann auslüften.

Immerhin: Mit nassen Haaren oder ohne Schal dürfen Sie doch in die Kälte gehen. Davon werden Sie nicht krank. Allerdings – ein Quäntchen Wahrheit steckt in dem alten Spruch: Zwar machen schon die Viren den Schnupfen. Aber: Frieren Sie sehr stark, ist das für den Körper anstrengend. Der ist dann anfälliger für Viren, die im Winter umherschwirren.

Wenn Sie nun über das ein oder andere lautstark fluchen wollen – Sie dürfen. Und: Sagen Sie lieber „Sch…“, als sich kalt klingende Ersatzflüche auszudenken. Durch den angenehmen „sch“-Laut bietet sich „Scheiße“ wunderbar als Ventil an.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 17.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html


Veröffentlicht unter Aha...

Rauchverbot

leiden Sie auch unter dem Rauchverbot? Dann fahren Sie doch mal nach Istanbul.

Nein nein, rauchen dürfen Sie auch in Istanbul nicht mehr. Da müssen Sie schon nach Griechenland fahren. Aber es gibt da ein Teehaus, dessen Besitzer ein originelles Hilfsmittel erfunden hat.

Vielleicht wollen Sie das ja mal ausprobieren. Es klingt interessant.

Und funktioniert so: Eine brennende Zigarette wird außerhalb des Teehauses von Inhaber Suat Karakaya an einem langen Schlauch befestigt. Durch diesen Schlauch saugt der Teehausgast den Rauch ein, berichtet die Online-Ausgabe der Zeitung „Hürriyet“. Durch einen zweiten Schlauch pustet er den Rauch wieder nach draußen. Auf diese Weise bleibt das Innere des Lokals clean. Endlich rundum glückliche Teehaus-Gäste.

Und diese vermeintlich humorigen Schilder erübrigen sich nun auch: „Rauchen erlaubt, ausatmen verboten…“

Die von der Wasserpfeife inspirierte Methode ist so erfolgreich, dass jetzt alle Tische im Teehaus mit den Schläuchen ausgestattet werden sollen. Auch mit Blick auf die irgendwann kommenden Herbst- und Wintermonate. Schließlich könnten die Gäste dann nicht ständig vor der Tür stehen, um zu rauchen, erklärt Karakayas Geschäftspartner Mehmet Kayadibi.

Ich bin froh, dass ich aufgehört habe. Schon vor Jahren. Zugegeben. In der Anfangszeit habe ich meinen Mitmenschen damit in den Ohren gelegen. Das Thema beschäftigt einen eben als Gerade-erst-Ex-Raucher, das können Sie mir glauben. So sehr, dass manche sogar Filme darüber drehen.

Großartige Filme. Jim Jarmusch etwa, “Blue in the face”. Der dauert 112 Minuten. Und ist inhaltlich keine große Sache: Schauplatz ist ein Tabakladen in Brooklyn, in dem Raucher ein- und ausgehen. In den Laden kommen viele bekannte Leute, Lou Reed, Madonna, Michael J. Fox. Anders als im Vorgängerfilm „Smoke“ – beide mit Harvey Keitel als Tabakwarenhändler Auggie – gibt es in dem Film keine Handlung. Dafür sehr viele unterhaltsame Szenen. In denen Leute über Gott und die Welt reden. Und übers Rauchen. Darüber redet vor allem der Regisseur selbst.

Auch er ist in dem Film rauchender Kunde. Kommt in den Laden mit seiner letzten Zigarette. Um sie feierlich mit Auggie zu rauchen. Einem anderen Kunden drückt Jarmusch noch den Fotoapparat in die Hand, um ein gemeinsames Foto zu machen. Fast den ganzen Film lang sitzt er mit seiner nicht angezündeten Zigarette da. Erinnert sich, wie er mit dem Rauchen angefangen hat. Mutmaßt warum manche Leute die Fluppe zwischen Mittel- und Ringfinger klemmen. Philosphiert über Sex und Zigaretten, Leben und sterben und warum Leute in Filmen immer ihre Waffen wegwerfen, wenn sie leer sind und nur noch klick klick machen. Solche Sachen halt. Zwischendurch immer wieder Einwohner Brooklyns und dokumentarische Ausflüge in die Stadtgeschichte.

Irgendwann raucht er sie dann endlich, seine letzte Zigarette. Genüsslich, in tiefen Zügen. Nachdem er sie ausgetreten hat, bietet Auggie ihm eine neue an. „Nein danke“, sagt er da, „ich habe aufgehört“. Noch qualmend.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 10.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

Kindchenschema

meine Oma hatte vor kurzem einen Papagei in Pflege. Als wir Laura – auch Lorchen genannt – mit drei Erwachsenen gegenübertraten, verhielt sich das bunt gefiederte Tierchen neutral. Es schaute zurück.

Aber Sie hätten Lorchen mal sehen sollen, als meine 1,15 Meter große und eindeutig kindlich aussehende Tochter ankam. Da drehte der Vogel voll auf. Kletterte über Käfigwand und Decke, gugurrte meine Tochter an, flitzte von links nach rechts, nahm akrobatische Dehnhaltungen ein, wippte – und schien richtig gute Laune zu haben.

Meine Tochter war begeistert.

Ich wusste ja schon, dass das Kindchenschema auch artübergreifend funktioniert. Warum sonst sollten wir alle eine besondere Vorliebe für Kätzchen, Küken oder auch Welpen haben. Umgekehrt erkennen auch Hund oder Katze unsere Kinder als schützenswert an. Kaum eine normale Katze, die bei einem kleinen Klaps für ein Kleinkind die Krallen ausfahren würde.

Beschütz mich, sei lieb zu mir, so versteht eben jeder das Kindchenschema.

Wussten Sie, dass es sogar in Computerspielen ein klarer Vorteil ist, niedlich zu sein? Das haben Forscher nun herausgefunden. Sie untersuchten, wie sich Studenten beim World of WarCraft-spielen verhalten. Heraus kam: Das Kindchenschema wirkt auch in der virtuellen Welt: Großer Kopf, runde Augen und Stupsnase wecken auch unter Avataren den Beschützerinstinkt. Die Figur, mit der die Forscher das ausprobierten – eine kindliche Gnomin mit großen Augen und rosa Zöpfen – erhielt in 57 Prozent der gestellten Anfragen Unterstützung. Einem zum Vergleich herangezogenen Nachtelf halfen in der gleichen Lage dagegen nur fünf Prozent der Mitspieler. Auch sonst funktionierte vieles wie sonst auch.

Das hätte ich auch erwartet. Sie nicht? Schließlich sitzen vor den Computern ja immer noch reale Menschen. Und die rührt eben das unbedarft-rundliche Äußere. Es bringt sie dazu, Kindern zu helfen – auch artübergreifend.

In einem chinesischen Zoo gerade auch: Da zieht eine Hündin seit ein paar Tagen zwei schnuckelige kleine Pandabären groß. Die beiden Baby-Pandas waren von ihren Müttern verstoßen worden. Nun liegen die unbedarften Katzenbären an den Zitzen und sind zufrieden. Seit ihrer Geburt am 25. Juni haben die Pandas ihre Körperlänge glatt verdoppelt und gut zugenommen, berichtete die Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua. „Die beiden Babys scheinen sie zu lieben“, sagte der Tierpfleger Ha Guojiang vom Zoo in Taiyuan.

Es gibt da nur ein kleines Problem: Die Hündin denkt, die Pandas seien ihre Kinder. Um ihren eigenen Wurf kümmert sie sich nicht mehr. Die zieht nun der Tierpfleger groß – statt der Pandabären.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 10.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html

Veröffentlicht unter Aha...

Urlaub

falls Sie auch Ihren Urlaub noch vor sich haben, schalten Sie ruhig mal ab.

Aber lieber nicht zu sehr. Sonst landen Sie womöglich noch in irgendeinem Blog. Mit Fragen, über die die Mitarbeiter am meisten gelacht haben – sowas stellte vor kurzem eine australische Tourismus-Website ins Netz.

Jetzt wissen wir, was man auf keine Fall fragen sollte…

„Wird es auch einmal windig in Australien?“, fragte ein Australienreisender, „im Fernsehen habe ich noch nie gesehen, dass es regnet: Wie wachsen überhaupt die Pflanzen?“ Antwort: „Wir importieren alle Pflanzen bereits ausgewachsen. Dann sitzen wir herum und sehen zu, wie sie eingehen.“

Ob die Antworten übrigens authentisch oder später ausgedacht sind, weiß ich nicht.

Ein Tourist aus den USA erkundigte sich, ob er Kängurus auf den Straßen der Städte sehen könne. „Kommt darauf an, wie viel Sie getrunken haben“, antwortete der Mitarbeiter seines Reiseveranstalters.

Manche Fragen lassen tief blicken. Eine Vielfliegerin war das sicher nicht, die da eine Reisebüro-Angestellte in den USA ausdrücklich um einen Gang-Platz im Flugzeug bat – mit dem Argument, sie fürchte um ihre Frisur, sollte sie am Fenster sitzen. Einer – das muss ein amerikanischer Tourist gewesen sein, wahrscheinlich kannte der sonst nur Disney-Land, fragte: „Um wie viel Uhr werden die Niagara-Fälle abgestellt?“ Darauf gab es keine Antwort. Wohl aber auf die, ob in den Supermärkten der australischen Hauptstadt Sydney das ganze Jahr über Milch erhältlich sei: „Nein, wir sind ein friedliebendes Volk von veganen Jägern und Sammlern. Milch ist illegal.“

Auch die Briten sind nicht um Antworten verlegen. Auf die Frage einer Urlauberin, wie sie es denn schafften, dass alle Seen so blau sind, erklärte ein Parkaufseher der Besucherin: „Wir lassen das Wasser aus und malen den Seegrund an.“

Vorsicht, wenn Sie eine Kreuzfahrt gebucht haben. Kreuzfahrten lullen das Gehirn offenbar besonders ein. „Müssen wir das Schiff verlassen, wenn wir den Ausflug mitmachen wollen?“, fragte ein Tourist mal. Und ein anderer, im Hafen von San Diego, Kalifornien: „Wird das Schiff mitten in der Stadt halten?“

Übrigens sollten Sie auch keine zu hohen Ansprüche an den Service stellen. Auch Ihre Beschwerden könnten im Netz landen: „Wir hatten einen Ausflug in einen Wasserpark gebucht. Doch niemand hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir Badezeug und Handtücher hätten mitnehmen müssen“, kritisierte einer.

Und Sie sollten sich ein wenig über Flora und Fauna kundig machen. Sonst erleben Sie womöglich auch eine tierische Überraschung, wie eine britische Familie: „Niemand hatte uns gesagt, dass im Meer Fische sein würden“, beschwerte die sich beim Reiseveranstalter. „Die Kinder waren geschockt.“

Wie gut, dass das schon jemand anders gefragt hat. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub oder auch so einen angenehmen Sommer.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 10.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html


Kleintierklasse

kleine Tiere sind niedlich und süß – und wirken ganz zart. Schon beeindruckend, was sie alles mitmachen.

Da stand vor kurzem im „Spiegel“, ein Vierjähriger aus dem Westen Londons habe seinen kleinen Hund waschen wollen. Und zwar in der Toilette. Hund in Klo, Spülung drücken, nachgucken, ob der Hund sauber ist. Da war der Hund weg. Der kleine Cockerspaniel war erst eine Woche alt, ein Welpe, nur 500 Gramm leicht. Die Spülung hatte die Handvoll Hund einfach in die Kanalisation gespült.

Ein Glück, dass der Kleine das sofort seiner Mama gesagt hat. Großeinsatz des Klempnernotdienstes. Will Craig findet das Tierchen und schiebt es Zentimeter für Zentimeter durch das Rohr zum nächsten Entnahmeschacht. Und rettete es so schließlich heldenhaft. Der possierliche Welpe hatte schon auf dem Rücken gelegen und alle vier Pfötchen von sich gestreckt.

Rührend, finden Sie nicht auch?

Genau wie die junge Katze, die – ebenfalls auf der Insel, aber in Schottland – den Spülgang einer Waschmaschine überlebte. Dorthin war das sechs Wochen junge Kätzchen auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen geklettert. Beinahe wäre es gestorben. Toby, so heißt der Samtpföter, hatte Glück, dass es nur bei 30 Grad gewaschen worden war. Danach purzelte das Katerchen bewusstlos aus der Trommel.

Das arme Kätzchen hatte den Bauch voll Wasser, außerdem Quetschungen und blaue Flecken, aber nichts gebrochen. In der Klinik bekam die unterkühlte Mieze erst mal Sauerstoff und wurde wieder aufgewärmt. Langzeitschäden wird die Jungkatze nicht davontragen, erwartet Tierarzt David McLaren. Toby spielt schon wieder mit seiner Mutter und seinen vier Geschwistern.

Auch wenn sie viel aushalten, unsere vierbeinigen Freunde – alles braucht man Ihnen ja nicht zuzumuten. Das dachten sich nun die Hundebesitzer Dan Wiesel und Alysa Binder, nachdem sie ihre Hündin Zoe einmal in den Gepäckraum eines Flugzeugs verfrachten mussten. Von den jährlich immerhin gut zwei Millionen Vierbeinern, die als Ladung in Flugzeugen mitfliegen, verletzen sich immerhin rund 5000 pro Jahr, schätzt Tierärztin Amy Coulthard. So kamen Wiesel und Binder auf die Idee, Pet Airways zu gründen.

Nun jetten die Vierbeiner gut geschützt für 149 Dollar mit der Käfigklasse in den USA immer dienstags zwischen den Regionalflughäfen bei New York, Chicago, Denver, Baltimore und Los Angeles hin und her. In einer umgerüsteten Propellermaschine. Bis zu 50 Katzen und Hunde finden in den Käfigreihen Platz. Herrchen und Frauchen müssen draußen bleiben. Nur die Piloten und Tierbetreuer dürfen rein.

Brutal erscheint dagegen, wie im südostafrikanischen Malawi ein Elefant transportiert wurde: kopfunter mit den Beinen an einem Helikopter festgebunden. Der Elefant war bei einer Umsiedlungsaktion von 44 Dickhäutern vor den Betäubungspfeilen in unwegsames Gelände geflüchtet. Er wurde notgedrungen wenige hundert Meter so geflogen – und sei wohlauf, teilte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) mit.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 06.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html