Rauchverbot

leiden Sie auch unter dem Rauchverbot? Dann fahren Sie doch mal nach Istanbul.

Nein nein, rauchen dürfen Sie auch in Istanbul nicht mehr. Da müssen Sie schon nach Griechenland fahren. Aber es gibt da ein Teehaus, dessen Besitzer ein originelles Hilfsmittel erfunden hat.

Vielleicht wollen Sie das ja mal ausprobieren. Es klingt interessant.

Und funktioniert so: Eine brennende Zigarette wird außerhalb des Teehauses von Inhaber Suat Karakaya an einem langen Schlauch befestigt. Durch diesen Schlauch saugt der Teehausgast den Rauch ein, berichtet die Online-Ausgabe der Zeitung „Hürriyet“. Durch einen zweiten Schlauch pustet er den Rauch wieder nach draußen. Auf diese Weise bleibt das Innere des Lokals clean. Endlich rundum glückliche Teehaus-Gäste.

Und diese vermeintlich humorigen Schilder erübrigen sich nun auch: „Rauchen erlaubt, ausatmen verboten…“

Die von der Wasserpfeife inspirierte Methode ist so erfolgreich, dass jetzt alle Tische im Teehaus mit den Schläuchen ausgestattet werden sollen. Auch mit Blick auf die irgendwann kommenden Herbst- und Wintermonate. Schließlich könnten die Gäste dann nicht ständig vor der Tür stehen, um zu rauchen, erklärt Karakayas Geschäftspartner Mehmet Kayadibi.

Ich bin froh, dass ich aufgehört habe. Schon vor Jahren. Zugegeben. In der Anfangszeit habe ich meinen Mitmenschen damit in den Ohren gelegen. Das Thema beschäftigt einen eben als Gerade-erst-Ex-Raucher, das können Sie mir glauben. So sehr, dass manche sogar Filme darüber drehen.

Großartige Filme. Jim Jarmusch etwa, “Blue in the face”. Der dauert 112 Minuten. Und ist inhaltlich keine große Sache: Schauplatz ist ein Tabakladen in Brooklyn, in dem Raucher ein- und ausgehen. In den Laden kommen viele bekannte Leute, Lou Reed, Madonna, Michael J. Fox. Anders als im Vorgängerfilm „Smoke“ – beide mit Harvey Keitel als Tabakwarenhändler Auggie – gibt es in dem Film keine Handlung. Dafür sehr viele unterhaltsame Szenen. In denen Leute über Gott und die Welt reden. Und übers Rauchen. Darüber redet vor allem der Regisseur selbst.

Auch er ist in dem Film rauchender Kunde. Kommt in den Laden mit seiner letzten Zigarette. Um sie feierlich mit Auggie zu rauchen. Einem anderen Kunden drückt Jarmusch noch den Fotoapparat in die Hand, um ein gemeinsames Foto zu machen. Fast den ganzen Film lang sitzt er mit seiner nicht angezündeten Zigarette da. Erinnert sich, wie er mit dem Rauchen angefangen hat. Mutmaßt warum manche Leute die Fluppe zwischen Mittel- und Ringfinger klemmen. Philosphiert über Sex und Zigaretten, Leben und sterben und warum Leute in Filmen immer ihre Waffen wegwerfen, wenn sie leer sind und nur noch klick klick machen. Solche Sachen halt. Zwischendurch immer wieder Einwohner Brooklyns und dokumentarische Ausflüge in die Stadtgeschichte.

Irgendwann raucht er sie dann endlich, seine letzte Zigarette. Genüsslich, in tiefen Zügen. Nachdem er sie ausgetreten hat, bietet Auggie ihm eine neue an. „Nein danke“, sagt er da, „ich habe aufgehört“. Noch qualmend.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 10.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html