kontraintuitiv

Einer meiner Lieblingsbegriffe lautet „kontraintuitiv“. Das ist, Sie ahnen es: wenn Dinge nicht so sind, wie wir intuitiv annehmen würden. Kommt ganz oft vor in der Sozialpsychologie, die Teil meines Studiums der Diplompädagogik vor Jahren mal war. Stammt, wenn ich es richtig sehe, ursprünglich aus dem Fachbereich Philosophie und ist auch in der Soziologie offenbar nicht ganz selten, zumindest laut Google.

Dinge, die nicht so sind, wie man so denkt, werden in allen Disziplinen vorkommen, in denen Menschen denken – oder besser: Annahmen treffen und dann vielleicht denken, forschen und wieder denken. Nehme ich an. Ganz häufig offenbar auch in der Biologie. Zumindest habe ich aus diesem Bereich in den vergangenen Wochen einige kontraintuitive Nachrichten gelesen.

Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass sich Wölfe kooperativer und toleranter verhalten, als Hunde? Steht im Wissenschaftsblog I fucking love science. Hunde dagegen setzen instinktiv mehr auf Befehl und Gehorsam – also klare und bedingungslose Hierarchien.

Und wer ist wohl gefährlicher? Raubkatze oder Hauskatze? Raubkatze stimmt sicherlich mit Blick auf uns Menschen. Für ihre Beutetiere jedoch sind Hauskatzen weit gefährlicher. Während nämlich Raubkatzen nur dann auf die Jagd gehen, wenn sie hungrig sind und sich ansonsten nicht die Mühe machen, jagen die Samtpfötchen jedes auch nur irgendwie beutetierartige Tier oder Etwas, das ihnen so unterkommt. Weil es ihnen Spaß macht, steht in der Augustausgabe der Zeitschrift GEOlino, die meine bald zehnjährige Tochter regelmäßig liest. Mäuse fallen da also nicht nur dem Hunger zum Opfer, sondern auch dem Spieltrieb. 

Vor einiger Zeit habe ich mir mit Blick auf diese Art überraschend anmutender Nachrichten mal Gedanken drüber gemacht, was wir daraus für unsere Entscheidungen lernen können. Steht im TRIALOG-Unternehmerblog.

 

Veröffentlicht unter Aha...