Sheiny

Nochmal zum Thema Kleidung, mal was anderes. Die zwei Seiten der Medaille Damenoberbekleidung.

Auf der einen ist da Shein – ausgesprochen She in – aus China. Der neueste und heißeste Scheiß für junge Menschen hier. Fastest of the fast fashion, Masse statt Klasse. Und das Unternehmen mit einem Wert von 100 Milliarden US-Dollar groß. Dabei praktisch nur hier bekannt, nicht in China.

Auf der anderen Seite das deutsche Handtaschenwunder laut Die Welt. Klasse statt Masse für die Asiatin ab 40 oder 45 Jahren. Zu Comtesse aus dem hessischen Obertshausen pilgerten Hofdamen des thailändischen Königshauses zum Einkaufen für ihre Herrschaft in die Handtaschenmanufaktur. Die japanische Prinzessin Masako trug zu ihrer Hochzeit eine goldene Handtasche der Marke. Allerdings dann erst – vor Jahren bereits – an ein Hongkonger Unternehmen verkauft und 2020 nach der Anmeldung eines Insolvenzverfahrens aufgelöst. Hierzulande praktisch unbekannt.

So ähnlich in gewisser Weise und doch so gegensätzlich. Ich denke an Yin und Yang, das längst auch hierzulande bekannte schwarz-weiße Symbol der Gegensätze in Harmonie, das in dem von mir gewählten Zweitberuf der Qigong- und Taijiquan(Tai Chi)-Lehrerin eine gewisse Rolle spielt und das ich schon als Jugendliche geliebt und als Stecker im Ohr getragen habe. Ich denke an Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. An Qualität. Und an gewitzte Markenstrategie, die in beiden Fällen offensichtlich sehr gut aufgeht beziehungsweise aufgegangen ist.

Obwohl längst nicht mehr auf dem Markt aktiv und hierzulande weitgehend unbekannt, sind die teils zu zigtausenden Euro gehandelten Luxushandtaschen aus der Obertshausener Lederwarenwerkstatt im bayerischen Ledermuseum oder auf Kunstauktionen zu finden.

Mach’s oder machen Sie’s gut.

Schöne Grüße

Midia Nuri