Glühbirnen

wenn Thomas Alva Edison das hätte erleben können…

Er wäre sicher sehr glücklich gewesen. Ja, oder hätten Sie vor ein paar Jahren – ach was: Monaten – gedacht, dass alle Welt in die Läden rennt, und die Glühbirnenregale leerkauft?

Haben Sie sich auch schon eingedeckt?

Falls Ihnen was dran liegt, dann sollten Sie in die Schuhe kommen. In wenigen Tagen gibt es nämlich die guten alten Glühbirnen nicht mehr zu kaufen. Zumindest 100-Watt-Glühbirnen werden Sie von September an suchen müssen.

Ich habe noch Zeit, ich mag lieber 40- und 60-Watt-Birnen. Die gibt es immerhin noch bis 2011 und 2012…

EU-Verbot. Für den Klimaschutz. Sie wissen schon: Wir sollen lieber Energiesparlampen kaufen.

Das habe ich auch immer schön brav gemacht. Bis auf ein paar reine Wohlfühlzonen in meiner Wohnung – Wohnzimmer, Schlafzimmer, das Licht der 0815-Birnen ist eben doch viel besser – ist hier alles Licht modernisiert.

Schön ist das nicht, finde ich. Gerade sitze ich wegen der etwas vorgerückten Stunde unter einer trist-kalten Deckenlampe in meinem Arbeitszimmer. Eigentlich könnte die sogar ganz hübsch aussehen. Wenn sie nicht dieses langweilig kalte Licht ausstrahlen würde.

Gut, ich arbeite ja auch nur.

Allerdings wohl nicht mehr lange unter einer Energiesparlampe. Habe ich doch vor kurzem einen Bericht im Fernsehen gesehen, in dem eine Lichtexpertin erklärte, dass das Licht nicht nur trist aussieht, sondern auch trist macht. Und farbenblind noch dazu! Sie können von dem ganzen breiten Spektrum an Farben, das weißes Licht ja sonst enthält – sämtliche Farben im Normalfall, der ganze Regenbogen – nur noch ganz wenige sehen. Den Rest schluckt das Licht weg. Sie nehmen die Farben also nicht mehr richtig wahr. Und das tut auf Dauer denn wohl auch nicht so gut.

Gut, es gibt wohl noch Alternativen jenseits der Halogenleuchte, auf die ich persönlich ja nicht so stehe. Darüber informiere ich mich demnächst mal. Die Sparlampen werde ich sicher bald ersetzen – ohne schlechtes Gewissen. So energiesparend wie man dachte, sollen sie längst nicht sein. Schon wegen der vielen üblen Rohstoffe darin. Lange bevor sich die Dinger ökologisch rechnen, gehen sie auch schon kaputt, fand die Zeitschrift Öko-Test heraus.

„Licht aus, Spott an“, schrieb vor ein paar Wochen der Spiegel. Das Verbot erweist sich als verkaufsfördernde Maßnahme. 20 Prozent Plus bei den Glühbirnen, zwei Prozent Minus bei den Energiesparlampen.

Ich bin jedenfalls immer heilfroh, wenn ich meine paar verbliebenen Glühbirnen abends einschalte. Ich glaube, ich weiß, was ich im Sommer 2011 und 2012 in größerem Stil einlagern werde…
aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 24.08.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html