In diesem Newsletter spukt es!

Liebe Leserin, lieber Leser,

Achtung – Achtung! In diesem Newsletter spukt es. Weiterlesen geschieht auf eigene Gefahr. Für Schäden durch unsachgemäßen Gebrauch haften weder Verfasserin noch Verlag.

So, diese kleine Formalität hätten wir geklärt.

Sie müssen schon entschuldigen. Damit folgen wir hier nur einem Trend. Den setzte kürzlich die National University of Singapore (NUS). Dort informiert ein Hinweisschild vor dem Hauptgebäude des Bukit Timah Campus die Besucher nach Angaben des chinesischen Onlinemagazins SinChew, dass zahlreiche Zeugen einem in weiße Gewänder gekleideten, kopflosen Geist in den oberen Stockwerken des Gebäudes begegnet sein wollen. Außerdem sollen immer wieder spukende japanische Soldaten die Gänge auf und ab marschiert sein. Und nicht nur das: Immer wieder sollen nachts Lichter ein- und ausgegangen sein. Außerdem wollen Studenten Poltergeisterscheinungen gesehen haben: fliegende Tische und Stühle.

Gut, die Quelle ist vielleicht nicht die allerzuverlässigste. Ein Blog über Grenzwissenschaften oder irgendsowas. Die berichten noch über ganz andere Dinge: aktuelle Forschungsergebnisse der Bigfootologie oder auch zu Kornkreisen, Ufos und weiteren – äh, wissenschaftlich zumindest zweifelhaften Phänomenen. Derzeit diskutiert die Redaktion die Frage, warum Geister Kleider tragen.

Doch nicht nur gefühlt – auch tatsächlich scheint das Sommerloch dieses Jahr früher anzukommen. Sieht jedenfalls ganz so aus. Schon melden auch seriöse Medien wie die Süddeutsche Zeitung oder die B.Z auf Spuk-Meldungen merkwürdige Vorkommnisse: aus einem Kulturzentrum im niederländischen Leeuwerden.

„Schatten ohne Körper, Stimmen aus dem Nirgendwo, unerklärliches Türenzuschlagen und plötzliche, extreme Temperaturschwankungen“, beschreibt es die B.Z. Wahrscheinlich sind es die gewaltsam getöteten ehemaligen Häftlinge des zuvor dort stehenden Gefängnisses, die nun – na? genau: herumspuken. Vermutet man. Daniel van Vliet von der „Dutch Paranormal Society“: „Sie sind verärgert und lassen uns das spüren.“

Ganz schön spooky, oder?

Durch das Internet spukt zur allgemeinen Unterhaltung auch ein neues Video von Schmunzelmonster Nessie von Loch Ness in Schottland. Je mehr User dem Aufruf des Filmers folgen, das Auftauchen zu bezeugen, desto unsicherer wird der offenbar wiederum.

Da bleibt uns nur zu hoffen, dass dereinst nicht die gemarterten Seelen gequälter Steuerzahler im dann vielleicht zum Mega-Kulturzentrum umfunktionierten Bundesfinanzministerium spuken und poltern. Hätten sie bloß rechtzeitig jemanden gefragt, wie das mit dem Investitionsabzugsbetrag noch mal ging. Weiter unten im Newsletter, da können Sie es nachlesen. Ganz wirklich!

© Midia Nuri
Editorial: erschienen im Newsletter Steuern und Bilanzierung von BWRMed!a am 28. Mai 2009

Glukwunsh

Liebe Leserin, lieber Leser,

vile Dank for Aboniren dise Information-Newsletter. Si haben gute Wal getrofen. Herzliche Glukwunsh! Wir wuenshen Ihne vil erfolk mit unsere Product.

Sicher haben Sie so was in der Art auch schon mal in den Händen gehalten: meist Gebrauchsanleitungen qualitativ wenig hochwertiger Elektrogeräte. Denen man die unzureichenden Produktionsbedingungen gegen den Wind ansieht. Handreichungen zu hochwertigeren Produkten sind sprachlich meist anspruchsvoller.

Habe ich mir sagen lassen. Ich lese keine Gebrauchsanweisungen.

Und auch nur sehr selten Parteiprogramme. Dafür habe ich gestern bei Frontal21 gelernt, dass die sprachlich beeindruckend, aber leider weitgehend unverständlich sind. Hübsch anzusehen war das, wie da Passanten, Parteivolk und Spitzenpolitiker der Parteien vor den Kameras ins Raten gerieten, was denn mit dem ein oder anderen Satz eigentlich genau gemeint sei. Hiermit etwa: „Leitungskorridore von Schwerpunkten der Kraftwirtschaft zu möglichen Speicherstandorten sind planerisch frühzeitig vor konkurrierenden Einflüssen, die die Nutzung wesentlich erschweren oder gar unmöglich machen, zu sichern.“

Na? Kommen Sie drauf?

Von wem, tut hier nichts zur Sache – so etwas findet sich so ziemlich überall.

Einfach ausgedrückt müsste es so heißen: „Die Industrie soll Stromleitungen bauen dürfen, auch wenn Bürger dagegen sind“. Abgesehen von Energiewirtschaftslobbyisten – wer würde das wollen? Sehen Sie? Deswegen ja. „Immer die Aspekte, die nicht populär sind, die werden verkleistert und in Schachtelsätze verpackt, so dass man sie nicht versteht“, erklärte Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim. Ganz anders die Passagen, die der Wähler verstehen soll: „Subjekt, Prädikat, Objekt – jeder kann das nachvollziehen.“

Ist immerhin eine gute Leseanweisung für herumliegende Parteiprogramme: „Was Ihnen nicht klar ist, sollten Sie sich genauer erklären lassen. Am besten, Sie gehen gleich zum frisch gewählten Abgeordneten Ihres Wahlkreises und lesen es ihm vor.

Eins ist aber klar – und das nimmt Ihnen keine Gebrauchsanweisung ab: Sie müssen sie lesen. Sonst dürfen Sie sich nicht beschweren, wenn Sie am Ende einen der größten Polizeiskandale des Landes am Hals haben.

Ja, das kann passieren, wenn man Gebrauchsanweisungen nicht liest…

So stellte sich vor ein paar Monaten heraus, dass es eine der jahrelang meistgesuchten und geheimnisvollsten Verbrecherinnen bundesweit – mutmaßlich verantwortlich für einen Polizistenmord in Heilbronn und ganze 40 weitere Verbrechen – gar nicht gibt. Und die vielfach nachgewiesenen DNA-Spuren? Kamen von den Wattestäbchen. Die waren für DNA-Analysen gar nicht geeignet und hätten nicht benutzt werden dürfen, erklärte der Hersteller und fügte hinzu: „Das steht in der Gebrauchsanweisung ausdrücklich so drin.“ Aber wer liest die schon?

© Midia Nuri
Editorial: erschienen im Newsletter Steuern und Bilanzierung von BWRMed!a @ Verlag für die Deutsche Wirtschaft am 28. November 2009

Söcklinge

Liebe Leserin, lieber Leser, 

neulich habe ich wieder in einem Drogeriemarkt meiner Wahl vor dem Strumpfbereich gestanden. Und gerätselt. Da gibt es Fein- und Baumwollstrümpfe, strumpfhosen und -socken verschiedenster Couleur, Länge und Dichte. Soweit so normal. Und dann gibt es auch diese Söcklinge der Hausmarke mit hohem Baumwollanteil in Champagner und Make up – und als einzige: mit Anziehanleitung. Ja genau, darüber habe ich mich auch gewundert.

Nicht dass das Anziehen von Feinstrümpfen – diese waren mit 20 den relativ transparent – in seinem Anspruch irgendwie zu unterschätzen wäre. Dabei können Sie Laufmaschen und Löcher produzieren, dass Sie das Produkt gleich vor dem ersten Tragen wegwerfen können, wenn Sie sich ungeschickt genug anstellen. Deswegen wird es für Feinstrümpfe wohl auch nie eine Abwrackprämie geben. Schade eigentlich. (vgl. Newsletterausgabe vom 17.02).

Aber ich frage mich schon, was an Söcklingen nun so viel komplizierter anzuziehen sein soll, als sagen wir an Kniestrümpfen oder gar hauchtransparenten Overknees und Strumpfhosen? Die allesamt keine Anziehanleitung haben. Nein, auch nicht die der Hausmarke – ich habe nachgeschaut.

Ich weiß es nicht. Ich habe sogar schon überlegt, ob ich mir mal ein Paar kaufen soll, nur um nachzusehen. Viel Geld würde das nicht kosten – das Söcklingsprodukt der Hausmarke ist günstiger als das des Markenherstellers direkt daneben. Aber: Ich brauche keine Söcklinge. Jedenfalls keine Fein-Söcklinge in diesen Farben. Und schon gar nicht mit Anziehanleitung!

Aber wer tut das bitteschön überhaupt? Wahrscheinlich ist das auch nur wieder so ein Produkt, das keiner braucht. Wobei – was heißt schon brauchen? Das ist ja immer eine Sache der Auslegung. Womöglich werden demnächst auch Jeans oder Hemden mit Anziehanleitung verkauft. Bei Krawatten wäre das wohl noch sinnvoll, könnte ich mir vorstellen.

Produkte, von denen wahrscheinlich auch noch nie jemand geglaubt hat, dass er sie braucht, finden Sie bei Antipreneur.de. Eine Waldbrandtapete etwa für Leute, denen der Anblick der langweiligen Palmen und Sonnenuntergänge im Partykeller auf den Keks zu gehen beginnt. Modellautos mit Unfalldesign. Auch Edel-Feinstaub im edlen Streuer können Sie dort erwerben – Slogan: „Alles andere ist Dreck“. Bei den Unglückskeksen – so wie die Glückskekse bei Ihrem Lieblings-Chinesen, nur umgekehrt – gibt es nach Angaben der Shopbetreiber nur deshalb keine Lieferschwierigkeiten, weil „unser Hersteller in China mittlerweile im Einschichtbetrieb rund um die Uhr arbeiten lässt, um der hohen Nachfrage Herr zu werden“.

Ob Sie die Produkte tatsächlich geliefert bekommen, wenn Sie sie bestellen, habe ich noch nicht ausprobiert. Jedenfalls gibt es eine Service-Hotline mit Darmstädter Vorwahl. Und ein Impressum, in dem irgendwas von nicht-kommerziellem privatem Kunstprojekt steht.

© Midia Nuri

Editorial: erschienen im Newsletter Steuern und Bilanzierung von BWRMed!a @Verlag für die Deutsche Wirtschaft am 14. April 2009

Check-in, Vax-in

Weil zurecht hier und da der Hinweis auf die weltweit höchst ungerechte Verteilung der Impfstoffe kommt und hierzulande auch mehr als nötig Impfstoff einfach weggeworfen wird, hatte ich da mal eine offensichtlich zu verrückte Idee: Vax-ins – erreichbar über die gängigen Check-ins.

Erklärung des Projekts:

Der Ausdruck „Vax-In“ spielt, wie Sie sich sicher schon denken, mit dem Wort Vaccine für Impfung und soll sein: eine Art Check-In-Schalter, an dem sich Menschen aus aller Welt an allen Flughäfen dieser Welt gegen Covid-19 impfen lassen können: an den neuen Vax-In-Schaltern der Lufthansa (oder anderer großer und hierzu bereiter Fluggesellschaften).

Projektziel: Überschüssige Impfstoffdosen verwerten und den Impfstoffmangel lindern

Das Projekt wäre eine Lösung für gleich zwei Probleme:

  1. die hierzulande wahrscheinlich auch weiterhin kaum zu vermeidenden überschüssig anfallenden Impfdosen und
  2. der Mangel der in allen Ländern der Welt noch benötigten Schutzimpfungen gegen Covid-19.

Ein airline-weites Netz von Vax-Ins könnte mit der geeigneten Logistik direkt in Arztpraxen oder Impfzentren überschüssige Dosen, aber auch in zu großen Mengen vorbestellte und noch gelagerte Dosen vor Ende des Haltbarkeitsdatums verimpfen. Und so dafür sorgen, den Impfstoff möglichst effektiv an die Menschen bzw. in deren Oberarme zu bringen – und damit zugleich auch noch dank der Anbindung und Vernetzung über Konzern und Flughäfen einen wichtigen Beitrag für die internationale Verbreitung des Impfschutzes leisten.
An den Vax-Ins könnten dann auch im Rahmen der Entwicklungshilfe für andere Länder bereitgestellte Dosen ihre Empfänger in aller Welt finden.

Lufthansa könnte so auch etwas für die von der Bundesregpublik erhaltenen Hilfen zurückgeben, indem sie diesen international sehr wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leistet.

Auch für die Fluggesellschaft wäre mit einem solchen CSR-Projekt ein möglicher Nutzen in Form öffentlicher Anerkennung/Wertschätzung aus unserer Sicht erkennbar.

Logistik/Ablauf des Projekts Vax-In plus Projekt-Baustein: Entwicklungshilfe Vax-Ins mobil vor Ort

Mit Blick auf die Delta- oder auch Lambda-Variante wäre wohl die 2-Fach-Impfung mit Comirnaty oder Moderna angezeigt. Wir vertrauen hier auf das vermutlich weltweit beste Buchungssystem, das die Destination Impfung sicher jedem zugänglich machen kann.

Impfen können – wie in jedem Impfzentrum auch – eigens hierfür engagierte Ärzte/Ärztinnen, gegebenenfalls auch Betriebsärzte/-ärztinnen Ihres Unternehmens oder Ärzte/Ärztinnen von Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen.

Durch eine Kooperation beispielsweise mit Ärzte ohne Grenzen könnte die Lufthansa zusätzlich gewährleisten, selbst schwerer erreichbare Menschen zu erreichen – die fernab der Hubs oder in Armut leben.Für diese Menschen, denen das Lufthansa-Buchungssystem nicht zugänglich ist, könnte organisatorisch auch diese oder eine andere – gegebenenfalls eigens hierfür mit Ärzte ohne Grenzen und/oder Lufthansa – kooperierende Hilfsorganisation die Terminvergabe über das Lufthansa-Buchungssystem organisieren.

Destination Impfstoff in Ihrem Buchungssystem

Um wirklich alle Menschen wirkungsvoll zu erreichen, müsste in vielen Fällen wohl entweder die 1. oder wahlweise 2. Impfdosis im Land vergeben werden – falls sich ein 2. Besuch an einem Flughafen im Vax-In für den/die Geimpfte nicht so leicht organisieren lässt. Dank des weltweiten Netzes sollte dies über Vax-Ins an jedem Flughafen leicht organisierbar ist. Die Terminlogistik würde über das Buchungssystem der Lufthansa laufen: Destination Comirnaty/Moderna/Vaxzevria oder gegebenenfalls auch Janssen (für Einmaldosen zumindest besser als keine Impfung) – dann ohne Rückflug, also 2. Impfung. Checkout wäre mit digitalem Impfpass für alle möglich oder alternativ für die Ärmsten (im Rahmen des Entwicklungshilfeteils dieses Projekts) auf einem von einer der beteiligten Hilfsorganisationen vorgeschlagenen Alternativweg.

Neben Vax-In-Schaltern nach dem Vorbild der Check-In-Schalter an jedem Flughafen könnten auch alternativ oder ergänzend bereits eingerichtete Corona-Test-Straßen zu Impfstraßen wie in jedem Impfzentrum umfunktioniert oder diesen nachempfunden werden.

Angesprochene Zielgruppe für die Vax-Ins

Geimpft werden können sollten alle Personen. Also die, für die der Impfstoff zugelassen ist sowieso und auf jeden Fall, sofern gewünscht – also möglichst auch alle Kinder über 12 Jahren. Aber wünschenswert wäre auch, auch Kindern unter 12 den Besuch im Vax-In zu ermöglichen, sofern von den Familien gewünscht.

Auch für jüngere Kinder können die Folgen einer Infektion durchaus schwerwiegend sein. Statistisch überwiegen sie wohl auf jeden Fall die zu erwartenden Impffolgen – auch bei jüngeren Kindern. Der Impfstoff ist laufenden Studien zufolge jedenfalls für sie ähnlich verträglich wie für die über 12-jährigen Kinder und Jugendliche.

Abwägung zur Impfung auch von Kindern/Jugendlichen gegen Covid-19:

Wissenswert hierzu – und das könnte/sollte natürlich gern noch von Ihnen abgeklärt/verifiziert werden: Der Impfschutz auch für Kinder durch sowohl Comirnaty, als auch Moderna ist nicht nur sehr hoch, sondern auch sehr verträglich. Zu dem Thema habe ich (hauptberuflich Journalistin) die wichtigsten Informationen zusammengetragen, was die Impfung, aber auch die Erkrankungsfolgen betrifft – vorzugsweise aus Wissenschafts- oder wissenschaftsnahen Publikationen. Die Impfung für Kinder zu befürworten ist aus meiner/unserer Sicht nicht mit dem so beförderten Herdenschutz für die Gesellschaften zu begründen. Vielmehr ist es so: Covid-19 ist ansteckender als Windpocken und potenziell gefährlicher als Masern (für die eine Impfpflicht in Deutschland besteht).

Es ist also im absolut ureigenen Interesse auch der KInder – und ausdrücklich auch der jüngeren Kinder -, auch sie zu impfen. Davon sind wir als Eltern mit Kindern im Alter zwischen 4 und 18 Jahren überzeugt.

Rechtlich ist Offlabel-Impfung auch jüngerer Kinder bereits vor der Zulassung zumindest hierzulande kein Problem, wie wir inzwischen wissen. Im Gegenteil ist die Gabe von Medikamenten Off-Label in der Pädiatrie eher die Regel, als die Ausnahme.

Die Hürde liegt mehr im Bereich der Versicherung. Hierzu ist dann auch für Sie mit Blick auf das empfohlene Projekt wissenswert: Die Arzthaftpflichtversicherer versichern längst auch die Kinderimpfung für die bei ihnen abgesicherten Ärzte/Ärztinnen mit. Auch die Absicherung so genannter Offlabel-Impfung von Kindern unter 12 Jahren (also vor der Zulassung für ihre Altersgruppe) ist grundsätzlich kein Problem, wie mir die Unabhängige Patientenberatung (UPD) mitgeteilt hat. Dieser Schutz muss nur mit dem Versicherer gegebenenfalls zusätzlich vereinbart werden. Wir wissen auch mittlerweile von Ärzten, deren Versicherer hierfür bereits Angebote unterbreitet für die Absicherung der Offlabel-Impfung jüngerer Kinder haben. Selbst Offlabel-Impfung ließe sich also rechtssicher abwickeln – diese Hürde, die in noch nicht erfolgter Zulassung für diese Altersgruppe besteht, wäre also mit den entsprechenden Vereinbarungen mit Versicherungsgesellschaften (der Ärzte, aber auch gegebenenfalls der Fluggesellschaft, die dieses Projekt leitet oder initiiert) lösbar.

Auch jüngere Kinder zu impfen, halten zahlreiche Ärzte/Ärztinnen für zweifelsfrei sinnvoll.

Hat die Stiko recht?

Die Stiko weigert sich, den für über 12-Jährige zugelassenen Impfstoff ihnen auch zu empfehlen. Das stellt Familien vor teils massive Probleme, den für ihre Kinder gewünschten Schutz zu bewerkstelligen. Mal allerhand Fakten zur Beurteilung der Frage: Ist die Stiko-Empfehlung wirklich sachgerecht?

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kontraintuitiv

Einer meiner Lieblingsbegriffe lautet „kontraintuitiv“. Das ist, Sie ahnen es: wenn Dinge nicht so sind, wie wir intuitiv annehmen würden. Kommt ganz oft vor in der Sozialpsychologie, die Teil meines Studiums der Diplompädagogik vor Jahren mal war. Stammt, wenn ich es richtig sehe, ursprünglich aus dem Fachbereich Philosophie und ist auch in der Soziologie offenbar nicht ganz selten, zumindest laut Google.

Dinge, die nicht so sind, wie man so denkt, werden in allen Disziplinen vorkommen, in denen Menschen denken – oder besser: Annahmen treffen und dann vielleicht denken, forschen und wieder denken. Nehme ich an. Ganz häufig offenbar auch in der Biologie. Zumindest habe ich aus diesem Bereich in den vergangenen Wochen einige kontraintuitive Nachrichten gelesen.

Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass sich Wölfe kooperativer und toleranter verhalten, als Hunde? Steht im Wissenschaftsblog I fucking love science. Hunde dagegen setzen instinktiv mehr auf Befehl und Gehorsam – also klare und bedingungslose Hierarchien.

Und wer ist wohl gefährlicher? Raubkatze oder Hauskatze? Raubkatze stimmt sicherlich mit Blick auf uns Menschen. Für ihre Beutetiere jedoch sind Hauskatzen weit gefährlicher. Während nämlich Raubkatzen nur dann auf die Jagd gehen, wenn sie hungrig sind und sich ansonsten nicht die Mühe machen, jagen die Samtpfötchen jedes auch nur irgendwie beutetierartige Tier oder Etwas, das ihnen so unterkommt. Weil es ihnen Spaß macht, steht in der Augustausgabe der Zeitschrift GEOlino, die meine bald zehnjährige Tochter regelmäßig liest. Mäuse fallen da also nicht nur dem Hunger zum Opfer, sondern auch dem Spieltrieb. 

Vor einiger Zeit habe ich mir mit Blick auf diese Art überraschend anmutender Nachrichten mal Gedanken drüber gemacht, was wir daraus für unsere Entscheidungen lernen können. Steht im TRIALOG-Unternehmerblog.

 

Veröffentlicht unter Aha...

Duck Soup

Ich mag Zufälle gern. Wenn Sie oder Du hier gelegentlich reinschaut, haben Sie das ja sicherlich schon gemerkt. Ich mag sie, wenn ich sie sehe und ich spiele auch gern mit ihnen, was zuweilen verblüffende Ergebnisse erzielt. Gestern habe ich gesehen, dass ein Text über Zufall rebloggt wurde. (Nachtrag: zwischenzeitlich wurde fraunuri.wordpress.com hierhin verlegt.) Vielen Dank Ralph Buttler, das freut mich sehr.

„Was für ein Zufall“, habe ich gedacht. War mir doch gerade erst gestern wieder so ein Zufall passiert. Sie müssen ja gar nicht viel bedeuten, diese Zufälle, manchmal sind sie einfach nur nett. Oder man hat sie noch nicht ganz verstanden, auch egal.

Vorgestern abend hatte ein lieber Facebook-Freund die Mirror-Scene von den Marx-Brothers gepostet. Groucho und Harpo. („Warum heißt das eigentlich Duck Soup?“, habe ich mich noch gefragt.) Hier die Szene.

Am nächsten Tag, gestern, bin ich hier bei uns in die Fasanerie, den Wildpark, sieben oder acht Autominuten entfernt, in dem ich gern möglichst wöchentlich vormittags trainieren gehe. Auf dem Weg rein saß eine dieser schönen großen Enten gleich vor mir (technisch gesehen: Nilgänse). Deshalb bin ich stehen geblieben. Dann habe ich gesehen, dass die zweite Ente auf der Fensterbank saß. „Was macht sie denn da?“, habe ich mich noch gefragt, da fing sie schon an, mit ihrem Spiegelbild zu schnäbeln. „Sie macht die Mirror-Scene“, habe ich gedacht.

Einige Minuten lang habe ich mir das angeschaut, dann bin ich gegangen. Sie war immer noch dran. Leider habe ich nach dem Training vergessen, mal nachzuschauen, ob sie schon fertig ist. Abends habe ich gesehen: „Duck Soup“ Was für ein Zufall, mal wieder. Diese Duck!

Meinen alten Text habe ich gestern nochmal gelesen. Er war damals einer meiner Lieblingseditorials, für die ich dieses Blog hier mal als Archiv und Ausgangspunkt für Neues angelegt hatte. „Wie oft hat mich umgekehrt jemand, an den ich gerade gedacht habe, nicht angerufen?“, stand da. Ja, genau.