Tolles Angebot

stellen Sie sich bitte mal Folgendes vor: Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou bietet Frau Merkel und Herrn Sarkozy an, einen Teil der griechischen Staatsschulden, für die die EU gebürgt hat, statt mit Geld in Gyros zurückzuzahlen. Oder auf Wunsch auch in Zaziki.

Wie fänden Sie das?

Sicher auch unglaublich. Aber keine Sorge: Noch ist es nicht soweit. Anderswo geht es aber durchaus schon so zu, habe ich vor ein paar Tagen gelesen. Da stand, Nordkoreas Staatschef habe Tschechien angeboten, seine Staatsschulden in Ginseng zu begleichen, zumindest fünf Prozent der Schulden in Höhe von insgesamt umgerechnet 7,5 Millionen Euro.

Gut, Tschechien hatte offenbar selbst nach Naturalien gefragt, wenn es stimmt, was die Welt geschrieben hat. „Und eine der Optionen waren Ginseng-Importe“, berichtet der tschechische Vize-Finanzminister Tomas Zidek. Ein offizielles Angebot sei es aber nicht gewesen. Ein schlechtes Geschäft wäre es für ihn offenbar nicht, wenn Nordkorea tatsächlich größere Mengen der als Stärkungs- und Potenzmittels bekannten Knolle abliefert. Erste Kaufangebote soll Zidek bereits auf dem Tisch haben. Also offenbar doch keine Unverschämtheit, das Angebot. Gut, zu Geld machen müssten die Tschechen die menschenpüppchenartig aussehenden Knollen noch selbst.

Vielleicht wäre das ja auch etwas für die EU.

Als Notnagel, falls Griechenland es wie befürchtet nicht schaffen sollte, seine Schulden zu begleichen. Ich habe mal nachgeschaut: Neben Wein und Oliven bauen sie dort auch Tabak und Weizen an. Vielleicht sind unsere Steuergelder ja doch noch nicht verloren … Käme zumindest ein bisschen Geld in die Kasse. Und eine ganz praktische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wäre es doch eigentlich auch, oder?

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 7.09.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html