Alarmanlagen

wo sind eigentlich all die ganzen Autoalarmanlagen hin?

Die, die einem früher vor allem nachts den Nerv töten konnten. Das habe ich mich gefragt, als vor kurzem mal nachmittags ein merkwürdiges Geräusch bei uns im Hinterhof losging. Ich: „Was? Autosirene?“ War aber doch eher ein Staubsauger. Vor ein paar Jahren ging mal bei uns in Köln in der Nachbarschaft nachts um halb vier eine Alarmanlage los. Und hörte minutenlang nicht mehr auf. Mehr und mehr Lichter in der Nachbarschaft gingen an. Die Leute wurden unruhig. Irgendwann ging dann einer runter und machte dem Drama ein Ende. Wie, weiß ich nicht so genau.

Kaum eine Nacht, in der nicht irgendwo in der Nachbarschaft eine Alarmanlage losging.

Damals habe ich sogar Artikel zum Thema gelesen. Darüber, dass die Alarmanlagen für Unmut bei Anwohnern und Behörden sorgen. Jede Nacht X Not- und Beschwerdeanrufe bei der Polizei. Dabei waren die meisten schrillen Sirenenheultöne offenbar Fehlalarme.

Und heute? Wo sind sie hin? Gleich mal ins Internet eingetippt und Enter gedrückt. Im ersten Artikel zum Thema geht es um einen verärgerten Arbeitnehmer, der nach seiner Entlassung über eine solche mobile Alarmanlage 100 Autos seines ehemaligen Arbeitgebers stillgelegt hat. Sonst geht es bei den aktuellsten Treffern vor allem um mobile Alarmanlagen, also mit Alarm auf das Handy, wenn ich es richtig verstanden habe. Die Zeiten haben sich offensichtlich geändert. Mein Auto ist noch vom guten alten Schlag. Nur motorisiert. Kein elektronischer Schnick-Schnack, der mein altes Schrottkistchen künstlich anfällig macht. Ganz solide. Nicht dass ich technikfeindlich wäre. Nur bei Autos und Waschmaschinen. Und vielleicht Telefonen. Kaum zu glauben, aber wahr: Für Mails und Nachrichten nehme ich lieber mein Netbook. Mein Handy muss nur telefonieren und SMSen können.

Die Alarmanlage rangiert denn auch auf der Liste der Maßnahmen ganz unten, die die Berliner Polizei uns zum Schutz unseres Autos in ihrem Faltblatt „Bremsen Sie Diebe rechtzeitig aus!“ empfiehlt. „Ziehen Sie immer den Zündschlüssel ab, auch wenn Sie nur kurz weg sind – auch an der Tankstelle!“, steht da. Auch der Rest hört sich nicht wirklich bahnbrechend an. Lenkradschloss immer einrasten lassen. Fenster, Türen, Kofferraum, Schiebedach und nicht zu vergessen den Tankdeckel immer schön verschließen. Keine Wertsachen und Bargeld im Auto lassen. „Verstecken ist sinnlos“, warnt die Polizei. „Erfahrene Diebe kennen jedes Versteck.“ Auch Navi und Halterung sollten wir rausnehmen. Auf die haben es die neun Prozent mehr Autodiebe im vergangenen Jahr offenbar abgesehen.

Und dann rät die Kriminalpolizei, was Mutti schon immer gesagt hat: Immer schön Ausweise, Fahrzeugpapiere, Schriftstücke mit der Wohnungsanschrift und besonders Hausschlüssel aus dem Auto rausnehmen. Richtig heimelig.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 09.09.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html