Da wir kürzlich bei CO2 waren. ein für mich erfreulicher Zaunpfahl war: die Grafik, die zeigt, warum Fisch deutlich umweltfreundlicher ist, als jede Fleischart. Fisch mag ich.
Besonders drastisch ist der Unterschied im Vergleich von Fisch zu rotem Fleisch: ein bis fünf Kilo CO2 pro Kilogramm Fisch gegenüber 50 bis 750 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Fleisch. Süßwassernutzung, Landflächenverbrauch, Futterverwertung – bei wirklich allem rangiert der Fisch mit 0,00 am untersten Ende der Skala. Beim CO2-Äquivalent pro Gramm Protein – also dem Nährwert Eiweiß im Unterschied zum abgewogenen Nahrungsmittel – steht der Fisch mit 39,5 Gramm CO2 pro Gramm Eiweiß ganz okay da. Hühnchen braucht 43 Gramm und auch hier wieder am meisten das Rind: 200 Gramm CO2 fürs von mir alle Jubeljahre durchaus geliebte Lammfleisch, 238 Gramm fürs Rindfleischprotein.
Allerdings: Ganz unproblematisch ist leider auch Fisch nicht. Auch heimische Arten sind leider bedroht. Immerhin lässt sich ähnlich wie bei CO2-bedingten Klimafolgen auch dieser Umweltschaden teils wieder beheben, durch Renaturierung von Biotopen vor allem.
Doch was ist eigentlich mit Tofu?
Frage ich mich als Quasi-Semi-Vegetarierin, die ich seit Jahrzehnten zumindest über weite Strecken hinweg bin. Ist das die friedliche und grüne Eiweißalternative? Ich gestehe: Meine Kinder haben mich ich muss sagen leider etwas mehr in Richtung Fleischkonsum dirigiert. Immer wieder nähere ich mich meiner recht niedrigen Wohlfühlbalance zwar wieder an, in der ich auch mal bis zu drei Monate auf Fleisch verzichte, ohne dass es mir fehlt.
Aber so richtig toll ist Tofu nicht. Abgesehen davon, dass es hochverarbeitet ist, ist die CO2-Bilanz so nicht wirklich prall. Das für menschliche Nahrung benötigte Soja kommt zwar, wie ich vor ein paar Jahren mal in eigener Sache recherchiert habe, aus Europa. Lediglich Futtermais raubt südamerikanischen Regenwäldern Substanz.
Die gute Nachricht: Hülsenfrüchte können Sie bedenkenlos essen und mag ich zum Glück auch gern. Sind vom Protein- und Nährstoffgehalt her ebenfalls super. Und bedeutend vorteilhafter für die Umwelt. Der ich meinen gelegentlichen Fleischkonsum bislang zumute, auch wenn ich häufiger zu Linsen oder Bohnen und zumindest über Fleischersatzprodukte auch schonmal Erbsen greife. Letztere sind in vegan übrigens für meinen Geschmack super und praktisch nicht von Original-Leberwurst zu unterscheiden. In der meines Wissens sowieso noch nie mehr als knapp 40 Prozent Leber oder auch nur Fleisch enthalten war. Kein Zaunpfahl, das. Oder vielleicht doch? Der dann nicht zuletzt wieder an mich: die ich mit ein-zwei Fleisch- oder Fischgerichten pro Woche am ehesten noch Flexitarierin wäre. Oder insoquente Veganerin vielleicht, die nur aus Allergiegründen Milchprodukten ausweicht, aber Honig, Eier und Leder für Schuhe oder Taschen mag…
Ist da also jedenfalls nochmehr mehr als sonst vielleicht Vurst.
Mach’s oder machen Sie’s gut und lassen es sich schmecken.
Viele Grüße
Midia Nuri