Superhelden

haben Sie als Kind auch so gerne Superhelden-Comics gelesen?

Ich habe da ja keine eigenen Erfahrungen, aber mein Bruder und seine Freunde waren als Kinder vernarrt in Batman, Superman, Spiderman & Co. Wenn mein Bruder und ich zusammen Playmobil gespielt haben, konnte es durchaus mal passieren, dass Bat- oder Superman auf dem Ponyhof vorbeigeschaut haben. Und alle Jungs wollten natürlich so stark und unbesiegbar sein, wie ihre Helden.

Gute Nachricht, falls Sie gelegentlich in Ihrer alten Heftsammlung blättern und die einschlägigen Kinofilme gesehen haben: Es ist tatsächlich möglich, Batman zu werden. Das hat kürzlich Paul Zehr herausgefunden, Neurowissenschaftler und Kinesiologe an der Victoria University in Kanada.

Klasse, oder?

Genießen Sie es.

Denn dann hört es mit den guten Nachrichten leider auch schon wieder auf.

Schlechte Nachricht Nummer eins: Es ist nicht ganz leicht, Superman zu werden. Haben Sie sich bestimmt schon gedacht… Studienautor Zehr erklärte kürzlich der Zeitschrift GEO, warum: „Es gibt ein paar Voraussetzungen: immensen Reichtum an Zeit und Geld, eine extreme Motivation und die Gene eines Athleten.“

Und das sind nur die Basics…

Außerdem muss der Superheld in spe 15 bis 20 Jahre intensiv trainieren – und damit spätestens in den frühen Teenagerjahren beginnen. Äh – begonnen haben. „So betritt der Superheld mit 30 Jahren die Bühne – auf dem Höhepunkt seiner Kräfte“, motiviert Zehr.
Schlechte Nachricht Nummer zwei: Selbst wenn Sie es tatsächlich schaffen sollten, ein echter Superheld zu werden – Sie werden es nicht lange bleiben, tut mir leid. Maximal zwei Jahre, schätzt Zehr. „Man bezieht zu viele Prügel. Ein Anzug wie der von Batman bietet zwar etwas Schutz, doch nach einer gewissen Zahl von Gehirnerschütterungen lässt das Leistungsvermögen unausweichlich nach. Auch die ständigen Nachtschichten fordern ihren Tribut: Batman dürfte ständig übermüdet sein.“

Unglaublich, aber offensichtlich auch leider wahr.

Und falls Sie zu allem Überfluss noch zu den im Schnitt zwei Prozent Rothaarigen im Land gehören, gibt es sogar noch eine dritte schlechte Nachricht für Sie: Sie sollten vom Projekt Superheld als Rothaariger auch dann Abstand nehmen, wenn Sie super-sportlich und -ehrgeizig und dazu noch jung sind und außerdem zuviel Zeit, Geld, Motivation und Kraft mitbringen. Denn dank Ihres kupferfarbenen Haarschopfes sind Sie leider deutlich schmerzempfindlicher als der Rest der Bevölkerung. Das hat vor kurzem eine andere Studie ergeben. Daher also ihre Angst vorm Zahnarzt… Immerhin eine gute Ausrede für die Betäubungsspritze beim Zahnsteinentfernen. Wenigstens etwas!

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 22.09.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html