falls Sie sich auch gelegentlich mal mit Ihren Lieben eine Pizza teilen, kennen Sie das Problem: Wie auch immer Sie schneiden – die Mitte der Pizza liegt am Ende irgendwie doch nicht in der Mitte. Und damit sind die einzelnen Stücke nicht exakt gleich groß, selbst wenn sie noch so ebenmäßig geschnitten aussehen…
Hätten Sie gedacht, dass dieses Problem nicht nur ganz viele andere Leute auch haben. Sondern dass es offenbar schon seit vier Jahrzehnten auch die Mathematiker beschäftigte. Endlich haben zwei von ihnen das Problem gelöst. Rick Mabry und Paul Deiermann von der Southeast Missouri State University. Elf Jahre haben sie gerechnet, kombiniert, computersimuliert, gezeichnet, mit Algebra und Trigonometrie herumhantiert. Und daraus die optimale Pizzateil-Strategie entwickelt – und bewiesen, wie der New Scientist berichtet. Und das natürlich – wie es sich für echte Mathematiker gehört: für alle möglichen Anzahlen von Schnitten.
Drunter machen es Mathematiker ja nicht.
Schließlich weiß man ja auch nie, mit wie viel Leuten man sich die Pizza teilen muss…
Ich habe mir die Ergebnisse mal angeguckt. Sie waren mir zu hoch. Das sah zwar alles sehr klug aus, aber bis ich das nachvollzogen habe, sind wir hier verhungert…
Außerdem fallen mir auch noch ein paar Fragen ein, die die Studie nicht klärt: Was ist mit dem Salamistück? Und wer bekommt das Stück mit der dicken Kruste und den komischen Pilzen? Und was, wenn der Extra-Käse oder der Knoblauch nicht so schön symmetrisch auf der Pizza verteilt ist. Die Forscher streben derweil längst anderen Fragen zu: Berichten zufolge ergründen Sie das Geheimnis der Calzone.
Wir dagegen werden wohl weiter nach der Devise verfahren: Einer teilt, der andere verteilt. Oder bestellen gleich Spaghetti…
Dass es im Zusammenhang mit Pizza noch ganz andere Verteilungsprobleme zu lösen gibt, davon machen wir uns hier im idyllischen Deutschland aber ja sowieso kein Bild. Wohl aber die Initiative „Addio Pizzo“ – im wahrsten Sinn. Die Initiative aus 400 Ladenbesitzern und Händlern haben einen alternativen Stadtplan für die nord-sizilianische Hafenstadt Palermo veröffentlicht. In dem verzeichnen sie alle Pizzarestaurants der beiden wichtigsten sizilianischen Städte, in denen Sie über den Preis für den Teig- und Käsefladen nicht gleich auch die Schutzgelder für die Mafia mitfinanzieren.
Auch der deutsche Botschafter, Michael Steiner, demonstriert seine Sympathie einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge mit dem T-Shirt-Slogan „Ein freies Volk zahlt kein Schutzgeld“. Falls Sie mal nach Palermo reisen sollten: Den Plan bekommen Sie an Bahnhof und Flughafen sowie in Touristenbüros. Oder Sie laden ihn sich unter addiopizzo.org aus dem Internet herunter.
aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 02.03.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html