Einparken

dass Frauen nicht einparken können, hätte ich vor kurzem noch von mir gewiesen. Aber es scheint wahr zu sein.

Jedenfalls wiesen das kürzlich Forscher des Instituts für Kognitive Neurowissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum in einem kleinen Experiment nach. Sie ließen 65 Probanden beiderlei Geschlechts einen Kombi vorwärts, rückwärts und parallel in eine Parklücke fahren und stoppten die Zeit. Das Ergebnis: Frauen brauchten im Schnitt 20 Sekunden länger als Männer – und standen am Ende meist schiefer….

Schön ist die Erkenntnis natürlich nicht…

So erklärte denn auch eine der Studienautorinnen, die Biopsychologin Claudia Wolf rasch dem Daily Telegraph, bei der Studie gehe es „nur ums Parken, nicht um den Triumph der Männer über die Frauen“.
Als „überflüssig“ bezeichnete die Feministin Germaine Greer die Studie dem Bericht zufolge. Entwickelte aber immerhin ihre eigene Theorie über das Ergebnis: Frauen hätten schließlich Busen, die das Umdrehen im Auto deutlich erschweren würden.

Ist ja auch eigentlich, woran es liegt, oder?

Wussten Sie übrigens, dass Frauen weniger und vor allem weniger schwere Unfälle bauen. Das klingt doch nach einem gerechten Ausgleich, finden Sie nicht auch?

Eine wenig Genugtuung bringt auch das – offenbar authentische – Werbevideo der südafrikanischen Versicherungsgesellschaft „1st for women“. Geben Sie doch mal bei Youtube „1st for women“ ein und schauen sich den Clip mit dem Mann am Straßenrand an. Der ist offenbar gerade ausgetreten und will nun wieder zu seinen Kumpels ins Auto zurück. Die aber hindern ihn mit Stop and go am Einsteigen. Schade nur, dass sie dabei nur nach hinten schauen. So übersehen sie glatt den Abgrund. Und wo zuvor noch das Auto war, erscheint nun der Schriftzug: „Warum wir nur Frauen versichern…“

Tja… Aber keine Häme – lassen wir die Fakten sprechen…

Einer Studie zufolge zahlen Sie nämlich auch hierzulande bis zu 20 Prozent weniger für Ihre Police, wenn Sie eine Frau sind. Die Bild-Zeitung berichtete vor ein paar Monaten, eine junge Frau zahle für ihren VW Polo nach zwei Jahren Unfallfreiheit 499 Euro im Jahr, während Männer in der gleichen Lage glatt 593 Euro hinlegen müssen. Wie viel es im Vergleich bei Kombis ist, stand da nicht. Aber ein wenig Falschparken wird im Zweifel dann schon drin sein…

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 25.01.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html