wussten Sie, dass Raubkatzen offenbar auch auf Herrendüfte stehen?
Der Grund ist die moschusähnliche Substanz, die sich in den meisten Wässerchen findet. Die reizt eben nicht nur zahlreiche Menschen, sondern auch die Viecher. Das haben sie kürzlich im New Yorker Bronx Zoo herausgefunden. Kurator Pat Thomas hatte ein klein wenig herumexperimentiert.
Mit was man die Tiere locken kann und mit was nicht …
Düfte haben dabei ganz gut funktioniert. Die Tierpfleger teilen daher nun morgens nicht mehr nur Futter aus und halten die Gehege sauber, sondern bestäuben auch noch jeden gut sichtbaren Baumstamm und Felsbrocken in dem weitläufigen Gehege mit edelsten Duftwässerchen. Damit sich die Besucher nicht mehr solange zu gedulden brauchen, bis sich mal ein wildes Tier in Sichtweite bequemt. Vor allem Calvin Kleins Obsession kommt bei den Raubkatzen gut an. 11,1 Minuten lassen sich die Gepardennasen von dem Duft faszinieren – immerhin länger, als eine komplette Mahlzeit dauert.
Mit 24 Düften experimentierte Zookurator Thomas herum. Dabei kam eine regelrechte Hitliste der Raubtierdüfte heraus. An L’Air du Temps von Nina Ricci schnüffelten die edlen Katzen immerhin bis zu 10,4 Minuten. Schlecht weg kommt dagegen Beautiful von Estée Lauder. An diesem Duft schnüffeln die Geparden gerade mal zwei Sekunden lang.
Die Hit-Liste wird nun von Zoo zu Zoo gereicht und hat sich auch schon bis zu den Naturforschern der amerikanischen Wildlife Conservation Society (WCS) herumgesprochen. Die wollen sie nun für ihre Forschung nutzen. Wie? Ganz einfach: Praktisch. Die Biologen vom Jaguarschutzprogramm etwa sprühen die edlen Tröpfchen nun einfach in die Natur – so können sie die Tiere leichter filmen und zählen.
Wegen der saftigen Parfümeriepreise ist die Methode zwar nicht ganz billig – lohnt sich aber offenbar. „Nach jahrelanger Forschung kommen wir nun langsam dahinter, wie sich Jaguare in freier Wildbahn verhalten“, verriet WCS-Biologe Balas McNab dem Wall Street Journal. Und das nur, weil dank Obsession die Filmaufnahmen nun besser sind. Die Naturschutzorganisation WCS will das Parfüm nun auch in ihren Naturschutzgebieten in Venezuela, Nicaragua, Bolivien, Peru und Ecuador versprühen.
Der Hersteller selbst findet es übrigens sehr nachvollziehbar, dass die Katzen gerade bei seinem Duft so schnurren. Die moschusähnliche Substanz sei dem Sekret der Zibetkatze nachempfunden, erklärt Parfümeurin Ann Gottlieb. Dass die Katzen da auch drauf stehen, sei ihr klargewesen.
aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 27.07.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html