Die Bienen und die Aerodynamik

was ist klein, schwarz-gelb gestreift dazu noch dick und flauschig und hat ein Problem mit der Aerodynamik?

Die Hummel. Wahrscheinlich wussten Sie das sowieso längst. Ich habe vor kurzem erst gelesen, dass Hummeln eigentlich gar nicht fliegen können dürften. „Aber sie kennen das Gesetz der Aerodynamik eben nicht und fliegen trotzdem“, stand dann auf allen Seiten, die ich diesbezüglich gegooglet habe.

Zu kurze Flügel für den moppeligen Insektenkörper …

Andere Viecher, die auch nicht fliegen können dürften, aber es trotzdem tun, gibt es anscheinend nicht. Danach hatte ich nämlich eigentlich gesucht. Aber nicht gefunden. Dafür habe ich eine andere Information gefunden, die ich gar nicht gesucht hatte: dass das mit der Hummel nämlich gar nicht stimmt. Rechenfehler. Die Hummel braucht gar keine langen Flügel. Den Auftrieb verschaffen ihr irgendwelche Luftwirbel an der Vorderseite ihrer Flügel. Das fanden Forscher nämlich vor Jahren heraus, als sie die Insekten mal in den Windkanal schickten. Jedenfalls passt der Hummelflug seitdem auch wieder zu den Gesetzen der Aerodynamik.

Tja. Dabei fand ich so toll von der Hummel, wie frech sie sich den Gesetzen der Natur widersetzte. Immerhin hat die Hummel auch einen Stachel. Während ich immer dachte, sie hätten keinen.

Jetzt wissen wir’s. Und falls Sie den kleinen Bienchen – biologisch betrachtet sind Hummeln die wohl bekanntesten Wildbienen – etwas gutes tun wollen, holen Sie Ihre Geranien und Fleißigen Lieschen von Balkon oder Terrasse rein und stellen Sie ihnen stattdessen Löwenmäulchen, Goldkosmos, Ringelblume, Goldlack, Topfmargerite, Topfdahlien, Fuchsien, Strohblume, Vanilleblume, Wandelröschen, Männertreu, Steinkraut, Ziertabak, Petunien, Portulakröschen, Primel, Mehliger Salbei, Fächerblume, Kapuzinergasse, Verbene oder Stiefmütterchen hin. Das empfiehlt das Netzwerk blühende Landschaft: Mehr Nektar und Pollen drin, und darum geht es ja. Falls Sie lieber auf Kleingehölze gucken, empfiehlt der Verein Zwergfeldahorn, Zwergfelsenbirne, Schwarzer Geißklee, Rosmarinseidelbast, Färberginster, Rosmarinweide oder auch etwa Zwergschneeball.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 20.05.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html