Cola-Wasser-Studie

haben Sie Ihre Buddel Wasser neben dem Monitor heute auch noch nicht richtig angerührt? Ich bin ja stets voll der guten Vorsätze. Und trinke dann doch meist Kaffee bis nach Mittag. Dabei ist Wasser nicht nur gesund, sondern sogar gut gegen Stress. Sagt jedenfalls Coca Cola.

Ja, da habe ich auch ein klein wenig gestutzt. Gut, manchmal sagt einem eine Studie ja weniger über das, was die Studie sagen will, als darüber, was der Auftraggeber gern stärker pushen will – das wissen Sie ja auch. Bei Cola offenbar nun: die sieben Sorten Wasser im Produktportfolio. Mit Studien darüber, dass Cola gut gegen Stress oder für die Gesundheit sei, braucht Cola uns ja nun auch gar nicht erst zu kommen.

Deswegen halte ich hier fest, dass Cola gar nicht so übel ist, wie ihr Ruf. Das gilt jetzt natürlich auch für Pepsi, Afri, Sinalco und all die unzähligen anderen Colasorten auch. Das berühmt-berüchtigte Stück Fleisch in einem Colaglas jedenfalls soll sich nicht binnen einer halben Stunde restlos auflösen, wie wir Kinder mit Colaverbot es uns vor einigen Jahren gern zuraunten. Und weil Cola sogar noch besser dopt als Kaffee, boykottiere ich persönlich auch sämtliche zucker- und koffeinfreien Varianten – egal welcher Marke. Da bin ich konservativ.

Cola ist offensichtlich ein sehr besonderes Gesöff. Das sogar die Kreativität von Wissenschaftlern anstachelt. So teilen sich den Ig-Nobelpreis vom vergangenen Jahr – das ist der unwürdige (also: ignoble) kleine Bruder des ehrwürdigen Nobelpreises – gleich zwei Forscherteams für Forschungsarbeiten über die empfängnisverhütende Wirkung von Cola. Gleich vorweg: Auf die sollten Sie sich besser nicht verlassen. Es sei denn, Sie wollen gern ein Kind und mögen Glücksspiele. Die eine Studie bewies vereinfacht zusammengefasst die spermizide Wirkung, die andere widerlegte sie. Auch wenn der Ig-Nobelpreis vor allem unterhalten will – die Forscher und ihre Arbeiten sind seriös. Dafür bürgt schon das Komitee der ehrwürdigen Harvard University, das die Ig-Nobelpreise kurz vor den echten Nobelpreisen verleiht. Bei der Ehrung sollen sich alle freundlich mit Cola zugeprostet haben.

Überhaupt scheint Cola es den Kandidaten und Juroren für den Spaß-Nobelpreis angetan zu haben. Der für seinen unglaublich aufwändig konstruierten Schutzanzug gegen Bären, Landminen, Flammenwerfer und andere zerstörerische Einflüsse geehrte Sicherheitsingenieur Troy Hurtubise verriet bei der Preisverleihung seinen Notfalltrick gegen Grizzlybärenangriffe – der Mann ist bekennender Grizzlybärenfan: Eine Coladose ordentlich schütteln und dann langsam öffnen. Vertreibt angeblich selbst stärkste Grizzlys. Übrigens hatte Hurtubise für diesen Tipp 60 Sekunden Zeit. Nach dieser Spanne unterbricht traditionell ein achtjähriges Mädchen die Ansprache.

Ob Cola, Café Latte oder Kartoffelsalat – worauf Sie achten sollten, damit der Betriebsprüfer Ihre Bewirtungskosten auch ohne Grizzlyunterstützung abnickt, das erfahren Sie in dieser Newsletterausgabe.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 23.04.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html