Christbaum

neulich habe ich gelesen, dass es eine eigene Zeitschrift speziell zum Thema Christbaum gibt: das „Nadel-Journal“. Dort geht man den verschiedensten Trends aus der Schnittgrün-Branche auf den Grund.

Gut, dafür ist ja jetzt auch genau die Zeit. Aber den Rest des Jahres über?

Besuchen die Redakteure eben nicht nur die weithin bekannten Umschlagplätze für Weihnachtsbäume und durchleuchten den Markt, sondern blicken in die Zukunft des Weihnachtsbaumdüngers oder testen verschiedene Zaunbauweisen. Dinge eben, die die Weihnachtsbaumbranche den Rest des Jahres über interessiert. Ausreichend Stoff und Markt scheint es immerhin zu sein für diese nach eigenen Angaben einzige Fachzeitschrift dieser Art hierzulande.

Wussten Sie eigentlich, dass ein durchschnittlicher mannshoher Weihnachtsbaum –ein Meter 80 lang – rund 365.000 Nadeln trägt. Das hat die Wissenschaftssendung „Wissen macht Ah!! ARD-Fernsehprogramm vor einiger Zeit mal berichtet. Gezählt hatten die beiden Moderatoren die Nadeln natürlich nicht. Das hätte wahrscheinlich zu lang für die Sendung gedauert. Sie haben einfach rasch 100 Nadeln gewogen und hochgerechnet. Dabei ist dann wohl diese Zahl herausgekommen.

Die Kanzlerinnentanne vor dem Bundeskanzleramt hat aber garantiert mehr Nadeln.

Hohe Bäume wie der von Frau Merkel können auch locker mit einer Million Nadeln behängt sein. Kleinere Bäume aber zuweilen auch mal mit gefühlten zwei Millionen Nadeln. Davon bin ich jedenfalls fest überzeugt, wenn ich so an unseren Wohnzimmerboden nach Neujahr denke. Wie oft ich zu dem Zeitpunkt schon weggekehrt und gesaugt und wieder weggekehrt habe…

Eine Plastiktanne kommt uns trotzdem nicht ins Haus, schon wegen des Dufts. Ihnen wahrscheinlich auch nicht, nehme ich an. Damit lägen wir voll im Trend. 66 Prozent der Deutschen wollen trotz Plastiktannen auf nicht auf ihren echten Weihnachtsbaum verzichten. Fünf Prozent der Weihnachtsbaumkäufer pflanzen ihren Baum sogar nach den Feiertagen im Freien ein. Die sind dann aber keine Kunden für den normalen Weihnachtsbaummarkt. Dort sind die Tannen und Fichten ja zumeist geschlagen.

Immerhin können Sie sie so dann auch in einen echt antiken Christbaumständer stellen. Vielleicht so ein antikes Stück mit Aufzieh-Mechanismus? Das bringt besinnlichen Schwung in Ihre Bescherung: Wie bei einer überdimensionalen Spieluhr dreht sich Ihr Christbaum zu einer weihnachtlichen Spieluhrmelodie im Kreis. Falls Sie noch auf Geschenksuche sind: Darüber freuen sich bestimmt nicht nur eingefleischte Nostalgiker.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 14.12.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html