Chaka

falls Sie sich auch um Ihren Job sorgen, schauen Sie doch mal bei Süddeutsche Online vorbei. Die hat vor ein paar Tagen verblüffende Karrieretipps zusammengestellt. Alle ganz einfach, preiswert – und wissenschaftlich belegt.

Stichwort: „Chaka für Anfänger“.

Ihr Erfolg fängt im Beruf schon damit an, in welchem Programm Sie Ihre Texte schreiben. Wollen Sie intelligent wirken, benutzen Sie Word. Klingt komisch, ist aber so, fand der Psychologe Daniel Oppenheimer von der renommierten Universität in Princeton heraus. Am besten schreiben Sie in der Schriftart „Times New Roman“. Wer eine klassische Times-Schrift benutzte, wirkte in Oppenheimers Experimenten deutlich intelligenter als Vergleichspersonen, die in Arial oder Verdana schrieben.

Passen Sie auch bloß auf, was Sie reden – vor allem, wenn Sie frisch von einer Hochschule kommen. Mit Fremdwörtern um sich zu werfen, mag im kuscheligen Biotop der Unis gut kommen. Im realen Leben aber wirken Menschen klüger, die hochgestochene Synonyme meiden. Benutzen Sie also im Beruf lieber einfache Worte: zum Beispiel Satzbau statt Syntax. Doch was immer Sie sagen: Reden Sie viel. Und: Schleimen Sie dabei ruhig. Aber jetzt nicht gar so plump und direkt, raten Experten. Preisen Sie nur öfter mal, was Ihr Chef tut und sagt. Zum Beispiel so: „Da haben Sie eine beeindruckende Lösung gefunden. Die wäre mir nicht eingefallen.“

Keine Sorge: Selbst noch so triefende Schleimspuren fallen nur Ihren Kollegen auf.

Ihr Chef wird sie dagegen nicht registrieren, sondern sich einfach gut fühlen, fand Roos Vonk heraus, Psychologieprofessorin an der Radboud Universität im niederländischen Nimwegen.

Falls Sie sich bereits dringend neu orientieren müssen, ziehen diese Strategien natürlich nur sehr bedingt. Jetzt kommt es darauf an, dass Sie Ihr Potenzial bestmöglich nutzen. Vielleicht schauen Sie dafür nun lieber mal bei Bild.de vorbei. Da stand vor kurzem, wir sollen uns ein Vorbild an den Kindern nehmen und von ihnen lernen. „Das kann einen positiven Effekt auf die Psyche haben, und es können sogar Nervenbahnen aktiviert werden, die bisher nicht genutzt wurden“, erklärt Elmar Basse, Psychologe aus Hamburg.

Die ein oder andere Kindlichkeit kann in der Krise sicher nicht schaden.

Lassen sich doch die Kleinen beispielsweise nicht so schnell entmutigen. Geht mal etwas schief, ist das nicht schlimm – klappt eben beim nächsten Mal. Außerdem lernen Kinder auch noch besser aus Ihren Misserfolgen als wir – und jammern nicht so viel. Sie sind neugierig, und statt festgefahren in ihrer Position zu verharren, wechseln sie häufig die Perspektive. Bei meiner Tochter weiß ich manchmal nicht: Ist sie gerade Konstrukteurin, Vogelforscherin, Ärztin, Tierschützerin oder Unterhaltungskünstlerin? Auch von ihrem Mitgefühl können wir Großen uns eine Scheibe abschneiden. Ist gesund und lässt die Arbeit leichter von der Hand gehen.

Mit einem sollten Sie allerdings vorsichtig sein. Kinder sind noch sehr ehrlich – kein Stück diplomatisch. Klar, das kann erfrischend sein, wie Bild.de zurecht anmerkt. Allerdings nur bei kleinen Menschen. Wer will schon so authentische Mitarbeiter? Klartext reden und Gefühle zeigen stehen nicht unbedingt im Ruf, karrierefördernd zu sein. Ebenfalls wissenschaftlich erwiesen.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 09.11.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html