Außerirdische

falls Sie sich für den Kontakt zu außerirdischen Lebensformen interessieren, habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie.

Erst die gute Nachricht: In einem Universum mit 100 Milliarden Galaxien – jede ihrerseits mit hunderten Millionen bis Milliarden von Sternen darin –, ist es unwahrscheinlich, dass die Erde der einzige Platz ist, auf dem sich Leben entwickelt hat.

Davon ist jedenfalls der Astrophysiker Stephen Hawking („Eine kurze Geschichte der Zeit“) überzeugt. „Die schiere Zahl macht es für mein mathematisches Verständnis absolut rational, über Aliens nachzudenken“, erklärte er der Sunday Times. Die Aliens könnten Mikroben sein oder auch niedere Tierchen wie beispielsweise Würmer, schätzt Hawking.

Und nun die schlechte Nachricht: Wir sollten vorsichtshalber keinen Kontakt zu Aliens aufnehmen, rät der Wissenschaftler. Ebenfalls pure Logik. „Wir brauchen doch bloß uns selbst anzuschauen, um zu sehen, wie intelligentes Leben sich zu etwas entwickeln könnte, dem wir nicht begegnen wollten“, erklärt Hawking. Besser, wir versuchen also gar nicht erst, in Kontakt zu kommen, warnt er.

Hawking stellt sich die Außerirdischen so vor: „Sie könnten in massiven Schiffen existieren und alle Ressourcen auf ihrem Heimatplaneten aufgebraucht haben.“ Solche fortgeschrittenen Aliens würden vielleicht Nomaden werden, die versuchen, welchen Planeten auch immer sie erreichen können, zu erobern und zu kolonisieren, fürchtet er. Es könnte uns ebenso schlecht bekommen, wie den amerikanischen Ureinwohnern der Kontakt mit Christoph Kolumbus, fürchtet er.

Brauchen wir doch bloß uns selbst anzuschauen …

Das würde jetzt vielleicht auch Science Fiction-Autor Andreas Eschbach („Das Jesus-Video“) dazu sagen. Er hat Hawkings Gedanken – nur umgekehrt – vor ein paar Jahren in seinem Buch „Exponentialdrift“ gesponnen, das auch als Fortsetzungsroman in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist:

Darin ist es den Aliens zu riskant, die Menschen den Weltraum erobern zu lassen …

Die Geschichte spielt auf der Erde. Ein Mann wacht im Krankenhaus aus dem Koma auf. Er glaubt nicht nur, ein Außerirdischer zu sein, sondern auch, eine intergalaktische Verschwörung entdeckt zu haben.

Die geht so: Außerirdische halten die Menschen mit viel technischem Aufwand von allen Verbindungen ins Weltall und mit außerirdischen Lebensformen ab – die es natürlich längst gibt. Purer Selbstschutz. Schließlich beobachten sie seit Urzeiten, dass der Mensch sich zunehmend rasant vermehrt – exponenziell. So rechnen die Außerirdischen laut Eschbach: Im Jahr 3225 sämtliche Planeten der Milchstraße besiedelt, 4395 sogar das gesamte Universum. Wahnsinn, oder?

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 17.05.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html