Aaouuuu

Die STIKO tritt ab. Oder besser gesagt: Im Frühling 2024 wird die derzeitige Ständige Impfkommission personell runderneuert.

Endlich. Leider zu spät, wenn Sie mich ganz persönlich fragen. Denn dann ist der Winter und die derzeitige Welle von Covid, Grippe und allem auch durch und die Impfquote krebst vermutlich weiter auf Rekordtiefen.

Vor der Pandemie hatte ich kein Problem damit, „nach STIKO“ zu impfen. Als mein erstes Kind auf die Welt kam, hab ich mich mal wirklich ausführlich mit dem Thema befasst und dazu auch für GEOlino eine Geschichte über das Thema Impfung recherchiert. Paar Jahre her, meine Große ist 19. Ich hab damals die Gelegenheit gern genutzt, ein paar Experten ausführlich auch zu den von manchen geäußerten Bedenken zu befragen, manches wusste ich von vorher schon, weil ich in meiner journalistischen Ausbildung auch mal über das Thema Immunsystem schreiben sollte.

Seither bin ich überzeugt vom Impfen. Und höre mittlerweile lieber darauf, was andere empfehlen – CDC aus den USA beispielsweise –, aus Gründen, die ich hier und hier auch schon mal näher ausgeführt habe. Die EMA-Zulassung reicht mir persönlich voll, wenn ein Arzt die Impfung für sinnvoll oder von mir aus auch nur vertretbar hält. Weil ich im Zweifel jede zugelassene Impfung lieber nehmen würde, als die Erkrankung, vor der sie schützt. Andere wägen das aus meiner Sicht besser ab, als die STIKO.

Was das Thema Impfen betrifft, hab ich mich im Lauf der Pandemie oft gefragt, was die Leute reitet. Leider war die Antwort nicht selten: eine Bemerkung eines der Stiko-Mitglieder oder sogar ihres Vorsitzenden. Welcher Zaunpfahl sich eignet, den Sinn der Impfung zu vermitteln? STIKO-Empfehlungen jedenfalls sicher nicht.

Mittlerweile fällt mir immer weniger dazu anzumerken ein – obwohl es zahlreiche Fakten gibt, die fürs Impfen sprechen. Und ich muss – mit einem ganz persönlichen großen Leider, denn das trifft ein paar mir sehr liebe Menschen – feststellen, dass mittlerweile selbst impffreudige und vernünftige Personen vom Impfen Abstand nehmen, teils nach mehreren Boostern.

Nur der XBB-Impfstoff schützt noch

Umso unerfreulicher die Nachricht, die heute aus den USA kommt. Einer aktuellen Studie zufolge stellt sich nämlich gerade heraus, dass wirklichen Schutz vor Hospitalisierung oder auch generell einer behandlungsbedürftigen Covid-19-Infektion derzeit nur genießt, wer auch den aktuellen XBB1.5-Impfstoff bekommen hat. Dass der Schutz der Impfung schwindet, scheint sich also auch beim XBB-Impfstoff zu zeigen. Booster erweist sich also auch hier als sinnvoll.

Nach allem, was man von diesem mittlerweile milliardenfach verimpften Impfstoff weiß: Der Schutz überwiegt auch bei den in anderen Ländern empfohlenen halbjährlichem Boostern die Risiken und schadet bedeutend seltener und weniger, als eine Infektion.

Ich empfehle die Impfung daher gern weiter jedem, der es hören oder lesen will.

Glaube aber, mittlerweile sind zahlreiche Menschen hierzulande was Impfungen betrifft jenseits von Gut und Böse. Nicht mehr wirklich ansprechbar. Wie ich mir das erklären kann, dass dazu ausgerechnet die Ständige Impfkommission – die Impfungen ja empfehlen soll – dazu einen gehörigen Teil beigetragen hat, daran muss ich noch ein bisschen arbeiten.

Takeo Ischi/Gregory Brothers: Chicken Attack

Mach’s oder machen Sie’s gut.

Viele Grüße

Midia Nuri

Korrektur-Nachtrag: Zuvor stand hier: „Wer nur vorherige, nicht angepasste Impfstoffe bekommen hat, ist also praktisch ungeimpft – unabhängig von der Zahl der Dosen.“ Das sagt die genannte Studie so nicht. Eher zu vermuten, dass das bereits bekannte Schwinden des Impfschutzes wie bei der Grippeimpfung auch nach etwa drei Monaten die Beobachtung erklärt. Und natürlich ist stets nur die aktuell angepasste Impfung zu bekommen und wird auch selbstverständlich nicht mit veralteten Impfstoffen gegengeprüft, was ja auch sinnvoll ist..