Einparken

wenn Sie auch mal Ihr Autofahrer-Ego aufmöbeln wollen, schauen Sie mal bei Telegraph.co.uk vorbei. Die Onlineredaktion der britischen Zeitung brachte vor kurzem peinliche Einpark-Videos: „12 worst parking error videos on YouTube“.

Eine Parklücke. Und ein Kleinwagen, von oben. Die Lücke: gut anderthalb Autos breit. Der Kleinwagen: kommt nicht rein. Vorwärts nicht, rückwärts nicht, vorwärts, rückwärts, vorwärts, rückwärts. Bis sich endlich irgendwann ein anderer Autofahrer erbarmt und das Auto rasch einparkt. Puh. Ein Geländewagen fährt mal eben dem Gegenüber auf die Motorhaube. Zögert ein bisschen – und verkrümelt sich. Desgleichen eine Limousine, die beim Rangieren eine Parkhausschranke umnietet.

Hätten doch die Fahrer die Überwachungskameras erblickt…

Solche Videos bauen auf. Selbst wenn Sie auch längst nicht mehr peinlich parken. Oder zumindest nicht mehr gar so oft. Ich habe Glück. Ich habe immer in Städten gewohnt. Und musste dort einige Zeit kastenartige Kurierfahrzeuge abstellen.

Wer es so nicht lernt, lernt es nie.

Damals habe ich auch endlich die Technik meines Fahrlehrers ausprobiert. Die bewährt sich seither. Ich komme in die kleinsten Lücken, meist beim ersten Anlauf. Bin ich froh, dass es vor 20 Jahren noch keine Handykameras und Internet gab. Kann ich ja heute zugeben. Damals habe auch ich peinlich geparkt.

Am besten war, wie ich das Auto meines Vaters an die Wand gelehnt habe.

Meine Mutter meinte noch: „Rechts. Nicht links.“ Und dann standen wir da. Zwischen linke Seite und Mauer passte kein Küchentuch. Trotzdem kein einziger Kratzer, nicht mal winzig. Gut, nicht? Würde ich heute nicht mehr hinbekommen. Ein Bekannter musste uns beim Ausparken helfen.

Nicht parken zu können, finde ich eigentlich gar nicht so schlimm…

Angst habe ich vor Leuten, die böse Unfälle machen. Die gibt es offenbar in bestimmten Kreisen und Städten überdurchschnittlich häufig, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ausgerechnet. Kennzeichen des Bösen ist demnach KF. Wenn Sie also einen Kaufbeurener vor sich haben, sehen Sie zu, dass Sie Land gewinnen. Oder gehen Sie brav auf Abstand. 39,8 Prozent mehr Unfälle als der Schnitt. 20 bis 25 Prozent häufiger lassen es Autos mit diesen Kennzeichen krachen: PA (Passau), B (Berlin), OF (Offenbach), N (Nürnberg), V (Völklingen), SC (Schwabach), A (Augsburg), MÜ (Mühldorf) und RO (Rosenheim).

Die sollten vielleicht mal öfter Taxifahren…

Immerhin haben die Berliner in Potsdam die besten Taxifahrer vor der Haustür, fand der ADAC heraus. Augsburg brachte es auf Platz drei, hinter Braunschweig. Pech haben Sie, wenn Sie in Düsseldorf Taxi fahren müssen. Dort trafen die ADAC-Tester besonders viele schwarze Schafe und erlebten die mit Abstand schlechteste Testfahrt. Nicht nur, dass der Fahrer über eine Ampel bretterte, die seit vier Sekunden rot war. Er fuhr auch trotz Navigationssystems fast die doppelte Strecke. Preisnachlass gab er nicht. Peinlich war ihm das wohl auch nicht.

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 29.10.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html