neulich war da diese Meldung von einer 47-jährigen Frau, der irgendwer etliche Quadratmeter Pflastersteine aus dem Garten geklaut hatte. Der Polizeieinsatz klingt lustig: Die Beamten folgten den höchst verdächtigen Spuren auf dem Boden. Und stießen auf fünf Kindergartenkindern aus der Nachbarschaft, die auf ihren Bobbycars mit den Steinen geflüchtet waren.
Die Kleinen hatten nur Baumaterial für ihre Burg gesucht…
Noch schöner wird es allerdings, wenn die Kids clevere Spielchen treiben. Da kann es schon mal passieren, dass vor dem Wohnzimmerfenster der Eltern Männer in Strahlenschutzanzügen herumeilen. Die beiden Söhne der Familie hatten nur eines Nachmittags aus einem Computergehäuse einen Atommeiler gebastelt. Damit das ganze ein wenig echt aussieht, hatten sie sich das Warnzeichen für Radioaktivität aus dem Internet ausgedruckt und auf ein Seitenteil geklebt.
Spaziergänger meldeten den brisanten Fund natürlich gleich der Feuerwehr…
Polizisten und Feuerwehrleute riegelten den Fundort gleich weiträumig ab. Das Lokalradio warnte die Anwohner, ihre Häuser nicht zu verlassen. Radioaktive Strahlung konnte die Feuerwehr – oh Wunder – allerdings natürlich nicht messen…
Die Jungs indes waren zwischenzeitlich für ein Weilchen nachhause gegangen. Als sie später zurück zu ihrem „Atomkraftwerk“ wollten, durften sie nicht an der Absperrung vorbei.
Die Eltern glaubten an eine Großübung, bis sie über das Internet erfuhren, worum es bei dem Einsatz wirklich ging. Daraufhin informierten sie schnell die Polizei über das Spiel ihrer Söhne. Wenigstens wissen wir nun, dass solchen Hinweisen hierzulande mit dem nötigen Ernst nachgegangen wird. Da wird nix verharmlost. Auch wieder beruhigend.
Kennen Sie vielleicht diesen Loriot-Sketch mit der Weihnachtsfeier?
An den musste ich denken. Da bekommt der Opa einen Schallplattenspieler geschenkt, damit er seine Marschmusik endlich bei sich im Zimmer hören kann. Und für den Sohn der Familie gibt es ein handliches Atomkraftwerk zum Selbstzusammenbauen. Mit Neutronenbeschleuniger, Brennkammer und allem drum und dran.
Schade, dass es damals noch kein Cillit Bang gab. Das eignet sich nämlich offenbar bestens zum Dekontaminieren radioaktiv verseuchter Gegenstände. Jedenfalls benutzen Dekontaminierungsexperten im früheren nordschottischen Atomkraftwerk in Dounreay den extrastarken Haushaltsreiniger zu diesem Zweck, wie der Londoner Telegraph vor einigen Wochen mal berichtete.
aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 24.11.2009, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html