Scheidungshoch

wussten Sie eigentlich, dass ausgerechnet nach Weihnachten die Zahl der Scheidungen in die Höhe schießt? Also jetzt gerade.

Traurig, aber offenbar wahr.

Offizielle Zahlen habe ich zwar nicht zu dieser Information gefunden. Aber Scheidungsanwälte und Familiengerichte beobachten es offenbar seit Jahren. Zu Weihnachten versuchten eben viele Familien, sich nochmal zusammenzuraufen, mutmaßen die einen Experten. Die Probefrist endet dann jetzt. Andere Experten gehen davon aus, dass die Weihnachtszeit als Zeit des Aufeinanderhockens das Fass der Unzufriedenheit zum Überlaufen bringt.

Vielleicht ist es ja von beidem etwas…

Aber man kann etwas für Beziehung und Familie tun. Die Frage ist nur: Was? Um eine Antwort darauf bemühte sich nun das amerikanische Wirtschaftsmagazin BusinessWeek. Aus Sicht des Blatts spricht viel dafür, auch im Familienleben Gewinne und Verluste zu kalkulieren und professionell zu optimieren. Rationale Gründe gebe es genug: Einer aktuellen Studie des Instituts für amerikanische Werte zufolge legt eine große Bandbreite einschlägiger Studien nahe, dass der „Zustand unserer Ehe unser Wohlbefinden mindestens so sehr beeinflussen, wie unsere finanzielle Lage“, berichtet das Blatt.

Bevor Sie jetzt aber Tanzkurs oder Paartherapie buchen, lesen Sie lieber weiter.

Denn von den landläufig üblichen Bemühungen rät die Zeitschrift ab. Zwar möge der in Zufriedenheit gemessene Ertrag hoch sein. Doch: „Tatsächlich kann all die Energie, die Sie in die Balance von Karriere und Familie stecken, ablenken“, gibt das Blatt zu bedenken. Es rät daher, sich mit den aus dem Beruf gewohnten Mitteln um messbare Ergebnisse zu bemühen – und „einfach die Skills in das Privatleben zu transferieren, die Sie sich angeeignet haben, um in Ihrer Karriere erfolgreich zu sein.“

Als ich das las, musste ich sofort an Loriot denken…

Erinnern Sie sich auch noch an den Film „Papa ante portas“? Kommt gelegentlich im Fernsehen. Da geht es um Herrn Heinrich Lohse, Einkaufsdirektor bei der Deutschen Röhren AG. Er wird überraschend in den Vorruhestand geschickt und will nun seine Kompetenz und Erfahrung in den Dienst seiner Familie stellen. Dabei hält er sich an lang Bewährtes und kauft beispielsweise statt des gewünschten Glases Senf gleich mehrere Paletten – weil es so günstiger ist.

Lustig, wie Heinrich seine Frau Renate da fast in den Wahnsinn treibt…

Ein Glück, dass die BusinessWeek die Sache ein wenig eingrenzt: Übertragen sollten wir also nun nicht alle unsere beruflichen Erfolgsrezepte, sondern vor allem die zum Thema „großartiger Kundendienst“. Wie der aussieht? Fünf Dinge, die wir tun müssen: Als erstes müssen wir unsere Kunden – Mann, Frau und eventuell auch Kinder – kennen. Dann müssen wir uns jeden Tag von neuem um sie bemühen und dürfen dafür keine Ausreden erfinden. Außerdem sollten wir stets Win-Win-Situationen suchen und nutzen. Am besten gefiel mir Tipp Nummer 5: Wir dürfen bei all dem auch Geschäft und Vergnügen miteinander verbinden. Klasse, oder?

aus: Newsletter Steuern und Bilanzierung bei BWRMed!a vom 11.01.2010, Archiv: http://www.bwr-media.de/newsletter/sub/archiv.html